Der Kot ist die Spur - Schüler forschen mit dem Helmholtz-Institut
Schüler des Greifswalder Alexander-von-Humboldt Gymnasiums forschen in diesem Schuljahr zusammen mit Forschern des Helmholtz-Instituts für One Health. Das Ziel: herausfinden, wie ausgeprägt die ökologische Vielfalt in und um Greifswald ist.
Schüler des Alexander-von-Humboldt Gymnasiums in Greifswald (Landkreis Vorpommern-Greifswald) forschen in diesem Schuljahr zusammen mit Forschern und wissenschaftlichen Mitarbeitern des Helmholtz-Instituts für One Health. Die 24 Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtkurses Ökologie gehen in die 9. und 10. Klasse und sollen durch die Zusammenarbeit in erster Linie praktisch lernen, wie wissenschaftliches Arbeiten funktioniert.
Schüler sammeln Fliegen für Forschung
Zehn Forscher und wissenschaftliche Mitarbeiter des Helmholtz-Instituts für One Health stehen ihnen dabei zur Seite. Am Anfang des Schuljahres haben die Schüler einfache Forschungsfragen entwickelt. Sie wollen zum Beispiel herausfinden, wie ausgeprägt die ökologische Vielfalt in und um Greifswald ist oder wo antibiotikaresistente Bakterien vorkommen. Dazu haben sie in den vergangenen 17 Wochen mit Dreiecksnetz und Köder Fliegen gefangen, die gerne auf Aas und Kot sitzen. Durch dieses Verhalten tragen die Insekten die DNA von Tieren und Bakterien in sich.
Labor im Klassenzimmer
Die Wissenschaftler des Helmholtz-Instituts haben den Schülern im Klassenzimmer bei der Untersuchung und Auswertung der Fliegen geholfen. Dafür haben sie die Schüler unter anderem mit Pipetten und Zentrifugen aus dem Labor ausgestattet. Um die Forschungsfragen zu beantworten, wurden die Fliegen aufgelöst und ihre DNA extrahiert. Dadurch konnten die Schüler eine Vielzahl von Tier-DNA feststellen, unter anderem die von Hunden, Igeln oder Maulwürfen. Außerdem konnte eine Schülergruppe mithilfe der Forscher herausfinden, dass neben Krankenhäusern mehr antibiotikaresistente Bakterien vorkommen.
Bereicherung für Schüler und Forscher
Das Projekt ist für die Schüler ein erster Einblick in echte Wissenschaft. Viele Jugendliche waren überrascht, wie leicht sich das Forschen erlernen lässt. Aber auch die Wissenschaftler des Helmholtz-Instituts konnten durch die Zusammenarbeit etwas lernen. "Es ist sehr schwierig, Wissenschaft so runterzubrechen, dass sie für jedermann verständlich ist. Und im selben Moment ist genau das wichtig, dass man Ergebnisse auch vermitteln kann. Dass Wissenschaft eben nicht nur im Elfenbeinturm stattfindet, sondern dass jeder Teil davon sein kann", erklärt Johanna Eberhard vom Helmholtz Institut. Das Forschungsinstitut will auch im nächsten Schuljahr wieder mit Schülern forschen und so weiterhin Wissen über echte Forschungsarbeit vermitteln.