Stand: 06.07.2019 10:06 Uhr

AfD wirft Landeschef Augustin aus der Partei

Der Unternehmer Dennis Augustin beim AfD-Landesparteitag im November 2017 in Gägelow. © dpa-Bildfunk Foto: Jens Büttner
Dennis Augustin war nach eigenen Angaben kein Mitglied der NPD. (Archivbild)

Der Vorstand der AfD in Mecklenburg-Vorpommern hat am Freitag in Neubrandenburg die Parteimitgliedschaft von Co-Landeschef, Dennis Augustin, für unwirksam erklärt. Das teilte der zweite Co-Vorsitzende, Leif-Erik Holm, nach einer Sitzung des Parteivorstandes mit. Zur Begründung sagte Holm, Augustin habe falsche Angaben gemacht, als er die Mitgliedschaft beantragt hatte. Dem 48-jährigen Augustin wird vorgeworfen, in seiner Jugend Kontakte zur rechtsextremen NPD gehabt zu haben.

Beschluss innerhalb der AfD nicht einstimmig

Auch Augustin war bei der Sitzung anwesend. Wieder bestritt er laut Holm alle Vorwürfe. Die Indizien seien aber so belastend, dass davon ausgegangen werden muss, dass Augustin vor 30 Jahren intensiven Kontakt zur NPD hatte. Das hätten auch seine eigenen Recherchen bestätigt, sagte Holm. Deshalb hätten die Mitglieder des Vorstandes am Ende gar keine andere Wahl gehabt. Allerdings ließ Holm auch durchblicken, dass der Beschluss nicht einstimmig war.

Augustin will gegen die Entscheidung vorgehen

Augustin will das Landesschiedsgericht anrufen, um seine Mitgliedschaft einzuklagen. Das teilte er dem NDR schriftlich mit. Außerdem plant er, gegen den Beschluss des Landesvorstands zu klagen. Augustin hält die Aktion für einen "von langer Hand geplanten und durchgeführten Schlag". Es gehe nur darum, innerhalb der AfD einen "missliebigen Konkurrenten" zu beseitigen und sich seine "Ämter und Mandate zu sichern".

Teilnahme an NPD-Camp in Facebook-Post eingeräumt

Der "Nordkurier" hatte berichtet, das Augustin vor 30 Jahren an einem Ausbildungslehrgang der NPD in Italien teilgenommen haben soll. Belegt wurde der Vorwurf mit Fotos aus der NPD-Parteizeitung "Deutsche Stimme". Augustin selbst hatte seine Teilnahme an dem Lehrgang in einem Facebook-Post bestätigt und sie als "Jugendsünde" bezeichnet. Er sei kein NPD-Mitglied gewesen, erklärte er in einem Kommentar.


06.07.2019 10:06 Uhr

Hinweis der Redaktion: In einer älteren Version dieses Artikels hatten wir geschrieben, dass der bisherige AfD-Co-Landeschef, Dennis Augustin, aus der Partei ausgeschlossen worden sei. Richtig ist: Der Vorstand der AfD hat die Parteimitgliedschaft von Co-Landeschef, Dennis Augustin, für unwirksam erklärt.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | 05.07.2019 | 15:00 Uhr

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Rechtsextremismus

AfD

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