Demmin: Weiterer Millionen-Kredit für Krankenhaus
Das kommunale Kreiskrankenhaus Demmin (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) muss erneut einen Kredit aufnehmen, um zahlungsfähig zu bleiben. Der Landkreis hat der Kreditaufnahme in Höhe von sechs Millionen Euro zugestimmt.
Das sei eine reine Vorsorgemaßnahme, sagte Landrat Heiko Kärger (CDU). Hintergrund sei, dass nach derzeitigem Stand die Krankenkassen erbrachte Leistungen ab Januar erst nach 21 Tagen zahlen statt bisher nach fünf Tagen. Allein für Demmin bedeutet dass, dass etwa zwei Millionen Euro erst einen Monat später gezahlt werden. Damit bestehe die Gefahr der Zahlungsunfähigkeit, dann müsste Insolvenz angemeldet werden.
Geringe Auslastung wegen Pflegekraftmangel
Als weiteren Grund für die wirtschaftliche Schieflage nannte Kärger die mangelnde Auslastung. Die Betten seien nur zu 45 Prozent ausgelastet. Um rentabel zu arbeiten, seien 75 Prozent nötig. Die geringe Auslastung liege unter anderem an fehlendem Pflegepersonal. Zudem habe der neue Tarifabschluss fast 900.000 Euro gekostet.
Landrat: Finanzierung reformieren
Laut Kärger beläuft sich mit dem neuen Kredit die gesamte Kreditsumme für dieses Jahr auf neun Millionen Euro. Grundsätzlich stehe das Kreiskrankenhaus Demmin gut da, es fehle aber an Rücklagen. Kärger fordert, die Krankenhausfinanzierung zu reformieren. Betroffen sollen alle Kliniken in Deutschland.