Stand: 11.02.2019 15:00 Uhr

Das papierlose Krankenhaus in Teterow

von Thorsten Reinke

Schluss mit Aktenbergen, die durch Krankenhausgänge geschoben werden. Geht es um einen modernen Betrieb, arbeitet das DRK Krankenhaus in Teterow fast in der Zukunft. Hier hat man das geschafft, wovon andere nur träumen: Das papierlose Krankenhaus.

Es ist ein Novum in Deutschland: Das Krankenhaus in Teterow ist landesweit das erste, das komplett papierlos arbeitet. Insgesamt sieben Systeme werden im Krankenhaus miteinander vernetzt und gespeichert - inklusive der Sicherheitskopien.

Es gelten strenge Datenschutzrichtlinien

Dabei entspricht alles strengen Datenschutzrichtlinien. Der Umstellung auf papierfreies Arbeiten hat insgesamt sechs Jahre gedauert und hat zwölf Millionen Euro gekostet. Die Maßnahme soll sowohl das Personal, als auch die Patienten entlasten. So wird beispielsweise eine Herzkatheter-Operation direkt aufgezeichnet und ist damit Teil der Akte. Anstatt diese OP per Hand zu protokollieren, spricht der ausführende Chirurg direkt nach dem Eingriff in ein Mikrofon - per Sprachsteuerung werden so die einzelnen Schritte der OP festgehalten.

Alexander Riad
AUDIO: Das papierlose Krankenhaus in Teterow (4 Min)

Für Dr. Alexander Riad ist dieses Vorgehen eine Erleichterung. Denn früher waren die Bedingungen deutlich komplizierter. "Hier im Herzkathederlabor war es früher so, dass wir auch diktiert haben und dann eine Schreibkraft das Diktierte aufgeschrieben hat. Nach zwei bis fünf Tagen hat man den Befund wiederbekommen. Dann musste man mit dem Befund noch einmal ins Herzkathederlabor und sich noch einmal den Film angucken und alles noch einmal korrigieren", sagt er.

"Gut für die Patientensicherheit"

Oftmals könne man sich nicht richtig an jeden Fall erinnern. Bei dem neuen Verfahren per Sprachsteuerung läuft das Protokollieren der OPs leichter. "Das ist hier schon ein großer Vorteil, weil ich diesen Fall jetzt ganz final abschließen kann", sagt Dr. Riad. Und ergänzt: "So abschließen kann, dass es jetzt auch für jeden Arzt sichtbar ist. Das ist auch für die Patientensicherheit gut."

Riads Kollegin, die Krankenschwester Louisa Dapschies, sieht ebenfalls die Vorteile des neues papierlosen Arbeitens. "Früher haben die Ärzte zur Visite die Akten noch weiter mitgenommen und wir konnten nicht arbeiten, weil sie die Akten halt noch ins Ärztezimmer genommen haben und wir konnten nicht weiterarbeiten. Jetzt können wir alles", sagt sie. Auch Patientin Heide-Marie Holz aus Teterow weiß das papierlos Krankenhaus zu schätzen: "Wenn einem das alles so erklärt wird, dann ist das gut. Denn dann weiß man Bescheid, was los ist."

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Illustration: Zwei Hände umfassen eine Glühbirne © NDR

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NDR Info | Perspektiven - auf der Suche nach Lösungen | 11.02.2019 | 08:38 Uhr

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