DUH: LNG-Terminal in Lubmin stoppen und Nord Stream 2 enteignen
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) will gegen den Betrieb des am Wochenende eröffneten LNG-Terminals in Lubmin gerichtlich vorgehen. Außerdem befürwortet sie eine Enteignung von Nord Stream 2. Die Pipeline sollte für das geplante bundeseigene LNG-Terminal genutzt werden. Das Bundeswirtschaftsministerium prüft die "technische Möglichkeit" dazu.
Die Umweltauswirkungen der LNG-Shuttle-Schiffe vom LNG-Tanker durch den Greifswalder Bodden bis zum Regasifizierungsschiff "Neptune" seien nicht absehbar. Deswegen müsse der Betrieb notfalls gerichtlich vom Bundesverwaltungsgericht gestoppt werden, so die Deutsche Umwelthilfe.
Umweltschützer befürchten schweren Eingriff durch weitere Pipeline
Für das zweite LNG-Terminal, das der Bund zum Jahresende vor Rügen in Betrieb nehmen will, ist eine neue Pipeline durch den Greifswalder Bodden bis nach Lubmin geplant. Das wäre laut DUH nach den Verlegearbeiten zu den beiden Nord-Stream-Pipelines ein weiterer schwerer Eingriff in das sensible Ökosystem des Greifswalder Boddens.
Bundeswirtschaftsministerium prüft Nutzung von Nord Stream 2
Sollte der Bedarf für dieses LNG-Terminal da sein, sollte laut Deutscher Umwelthilfe die vorhandene Infrastruktur auf dem Meeresgrund genutzt werden, anstatt neue Röhren zu verlegen. Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums bestätigte auf NDR Anfrage, dass derzeit die "technische Möglichkeit" der Nutzung von Nord Stream 2 geprüft werde. Eine Umsetzung sei allerdings völlig offen.
LNG-Terminal am Wochenende eröffnet
In Lubmin war am Wochenende das erste rein privat betriebene LNG-Terminal Deutschlands eröffnet worden. Außerdem befinden sich im Industriehafen des Seebads die Anlandestationen der beiden Ostseepipelines Nord Stream 1 und 2.