Cyberangriff auf Webseiten des Landes geht weiter
Der Cyberangriff auf die Webseiten der Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern geht weiter. Nach Angaben von Innenminister Christian Pegel (SPD) sind die betroffenen Seiten aber wieder online. Mittlerweile werden aus mehreren Bundesländern Angriffe gemeldet. Offenbar steht eine russische Cybergruppe hinter der Attacke.
Die Computer-Spezialisten des Landes verzeichneten weiterhin extrem viele Zugriffe auf die Seiten, die das Ziel hätten, diese lahm zu legen, teilte das Innenministerium in Schwerin am Mittwochabend mit. Die Experten der eigens eingerichteten Task Force arbeiten nach Pegels Worten am Schutz der Server. Gleichzeitig würden sie den Zugriff für die IP-Adressen sperren, von denen Angriffe gestartet würden. In diesem Zusammenhang könne es weiter zu verzögerten Reaktionszeiten der Webseiten kommen.
Ermittlungen wegen Computersabotage
Die Arbeit von Polizei und Landesregierung sei durch die Angriffe nicht beeinträchtigt, versicherte Pegel. Seit Dienstag läuft der Cyberangriff, der vor allem die öffentlichen Webseiten von Ministerien und der Landespolizei betreffe. Das Landeskriminalamt hat unterdessen Anzeige erstattet. Die Staatsanwaltschaft Rostock als Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Straftaten im Zusammenhang mit Informations- und Kommunikationstechnik ermittelt nun wegen des Verdachts auf Computersabotage.
Russisches Bekennerschreiben - Angriff auch in anderen Ländern
Eine russische Cybergruppe hatte sich am Dienstag laut Pegel auf Social-Media-Kanälen zu dem Angriff bekannt. Angriffe werden aus mehreren Bundesländern gemeldet. Nachdem am Dienstag Angriffe auf Webseiten von Ministerien oder der Polizei auch in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen bekannt geworden waren, gab es am Mittwoch auch Störungen auf Internetseiten öffentlicher Stellen in Schleswig-Holstein und Brandenburg. "Wir gehen davon aus, dass die Angriffe in den verschiedenen Bundesländern koordiniert waren", sagte Sachsen-Anhalts Digitalministerin Lydia Hüskens (FDP). Auch auf Seiten des Bundesentwicklungsministeriums gab es einen solchen Angriff. Dort sei versucht worden, eine neue Plattform für den Wiederaufbau in der Ukraine zu stören.