Corona: Ärztin aus MV wegen falscher Maskenbefreiungen angeklagt
Die Staatsanwaltschaft Neubrandenburg hat Anklage gegen eine Ärztin aus einem Dorf bei Neubrandenburg erhoben. Der Allgemeinmedizinerin wird vorgeworfen, während der Corona-Pandemie falsche Maskenbefreiungen ausgestellt zu haben.
Eine Ärztin aus der Nähe von Neubrandenburg soll während der Corona-Pandemie Patientinnen und Patienten falsche Atteste ausgestellt haben, um sie von der damals geltenden Maskenpflicht zu befreien. Nun hat die Staatsanwaltschaft Neubrandenburg in 70 Fällen Anklage gegen die Allgemeinmedizinerin erhoben. Ihr wird vorgeworfen, Befreiungen auch nach telefonischer Anforderung und ohne gesundheitliche Prüfungen erteilt zu haben.
Ermittlungen laufen seit 2021
Die Ermittlungen gegen die Ärztin, die in der Region auf Demonstrationen als Kritikerin der Corona-Maßnahmen auftrat, hatten bereits 2021 begonnen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden bei einer Durchsuchung der Praxisräume Unterlagen gesichert, laut der die beschuldigte Ärztin für rund 900 Patientinnen und Patientin in ganz Deutschland Masken-Atteste ausgestellt hat. In einem Großteil der Fälle ist dies laut Staatsanwaltschaft ohne Grundlage geschehen.
Anklage auf 70 Fälle beschränkt
Obwohl in mehreren hundert Fällen ein Verdacht besteht, hat die Staatsanwaltschaft nur einen geringen Teil davon angeklagt. Dadurch könnte ein Gerichtsprozess deutlich effizienter geführt werden, ohne dass sich diese Beschränkung spürbar auf die Höhe der Strafe auswirken würde. Im Falle einer Verurteilung muss die Allgemeinmedizinerinzumindest mit einer hohen Geldstrafe rechnen.
Verschiedene Regeln während Pandemie
Während der Corona-Pandemie galten verschiedene Regeln, wonach Corona-Schutzmasken getragen werden mussten. Wer zum Beispiel an Panikattacken oder Asthma litt, konnte sich mit einem Attest von einem Arzt von dieser Maskenpflicht befreien lassen.