Ärzte operieren einen Patienten
Ärzte operieren einen Patienten
Ärzte operieren einen Patienten
AUDIO: Bisher 30 schwerverletzte ukrainische Soldaten in Kliniken in MV behandelt (1 Min)

Bisher 30 schwerverletzte ukrainische Soldaten in Kliniken in MV behandelt

Stand: 02.02.2023 08:43 Uhr

Krankenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern haben bisher 30 schwerverletzte Soldaten aus der Ukraine behandelt. Das teilte die zentrale Koordinierungsstelle für Intensiv-Patienten (ZKS) in Schwerin auf NDR Anfrage mit.

Behandelt werden zumeist schwere Schussverletzungen, die Ärzte versorgen aber auch Verwundungen nach Granaten- oder Minenexplosionen. Wenn Amputationen nötig seien, müssten die Patienten mit Prothesen versorgt werden und gingen anschließend oft in eine Reha, erklärte ZKS-Leiter Jörg Allrich. Die Verteilung der Kriegsversehrten verläuft deutschlandweit in vier Regionen - sogenannten Kleeblättern. Das Kleeblatt Nordost umfasst die Länder Niedersachsen, Bremen und Hamburg sowie Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.

150 Kriegsversehrte im Nord-Verbund behandelt - auch Frauen mit Tumor

Seit Mai 2022 wurden in diesem Bereich rund 150 Menschen versorgt - 30 wurden nach Mecklenburg-Vorpommern gebracht. Darunter, so Notfallmediziner Allrich, seien auch zwei Frauen mit Tumor-Erkrankungen. In der Ukraine habe es für ihre Behandlung keine ausreichenden Medikamente geben. Mehr als die Hälfte der Patienten sei bei Helios-Kliniken in Schwerin versorgt worden.

Ein Kliniksprecher erklärte, als Maximalversorger habe man "beste Voraussetzungen, die erforderliche Expertise und auch die notwendige Infrastruktur" für die notwendigen Behandlungen. Das Engagement sei "selbstverständlich". Die übrigen Patienten gingen an den Unikliniken in Rostock und Greifswald. Zwei Ausgeflogene wurden den Angaben zufolge am Klinik in Neubrandenburg behandelt.

Oftmals schwerwiegende Verletzungen

Versuche, auch kleinere Krankenhäuser einzubeziehen, seien nicht weiter verfolgt worden, so Allrich. Die Verletzungen seien oft zu schwerwiegend, ihre Behandlung könne nur in dafür ausgestatteten Kliniken erfolgen. Die Kosten übernehme, so Allrich, die jeweilige Kommune nach dem Asylbewerber-Leistungsgesetz. Das funktioniere reibungslos. In einer Woche sollen die nächsten vier Patienten aus der Ukraine Mecklenburg-Vorpommern erreichen. Man bereite sich, so Allrich, auch auf die Versorgung von Kindern und Jugendlichen vor.

Weitere Informationen
Die Flugabwehrsysteme des Types "Patriot" machen sich aus Bad Sülze auf in ihr neues Einsatz Gebiet nach Polen. © Screenshot

Krieg in der Ukraine: Patriot-Systeme aus MV werden nach Polen verlegt

Zwei Patriot-Flugabwehrstaffeln aus MV sind auf dem Weg nach Polen. Sie sollen nahe der ukrainischen Grenze den Luftraum des NATO-Partners schützen. mehr

Journalisten filmen nach einem Drohnenangriff ein zerstörtes Gebäude in Odessa © dpa-Bildfunk Foto: Kay Nietfeld/dpa

Russland-Ukraine-Krieg: Die neuesten Entwicklungen

Die jüngsten Meldungen zu den Kämpfen und Ereignissen in der Ukraine sowie zur internationalen Diplomatie finden Sie bei tagesschau.de. extern

NDR Info: Streitkräfte und Strategien © NDR

Streitkräfte und Strategien

Die Sendung setzt sich kritisch mit aktuellen Fragen der Sicherheits- und Militärpolitik auseinander. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 02.02.2023 | 05:30 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Bundeswehr

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Experten des Deutschen Meeresmuseums untersuchen eine Kegelrobbe. © dpa Foto: Stefan Sauer

Backhaus reagiert nach Robbensterben: Neue Reusen-Regel für Ostsee

Die Ursache für den Tod von 44 Tieren ist noch nicht abschließend geklärt. Umweltminister Backhaus zieht dennoch eine Konsequenz für den Fischfang. mehr

Die Applikation App WhatsApp ist auf dem Display eines Smartphones zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Silas Stein

Im Handy abonnieren: Die NDR MV Nachrichten bei Whatsapp

Im NDR MV Whatsapp-Kanal gibts die wichtigsten Themen für Mecklenburg-Vorpommern kompakt und schnell zusammengefasst. extern

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?