Der Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag Dietmar Bartsch © NDR

Bartsch: Wagenknecht-Partei keine Gefahr für Schweriner Koalition

Stand: 09.08.2023 19:30 Uhr

Die Gründung einer neuen linken Partei durch Sahra Wagenknecht wäre nach Ansicht des Co-Fraktionsvorsitzenden im Bundestag, Dietmar Bartsch, nicht das Ende der Linken – aber "ein herber Rückschlag".

Falls die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht eine neue linke Partei gründet, wäre dies nicht das Ende der Partei "Die Linke". Das zumindest glaubt der Co-Vorsitzende der Bundestagsfraktion der Linken, Dietmar Bartsch. Im Interview mit dem NDR MV verwies Bartsch auf Mecklenburg-Vorpommern, wo die Linke zusammen mit der SPD "erfolgreich" regiere. "Diese Koalition ist in keiner Weise gefährdet", so der Linken-Politiker, der im Nordosten seine politische Heimat hat. "Selbstverständlich wird es die Linke weiterhin geben", beteuerte Bartsch, aber eine Spaltung der Linken durch eine zusätzliche Partei aus demselben Spektrum "wäre ein herber Rückschlag".

Bartsch: Spaltung führt nie zu mehr Einfluss

Er räumte ein, dass als Folge einer Wagenknecht-Gründung die Linke-Bundestagsfraktion mangels ausreichender Mitgliederstärke voraussichtlich ihren Status und ihre Einflussmöglichkeiten verlieren würde. Laut Bartsch hat eine Aufspaltung dem linken politischen Spektrum noch nie zu mehr Einfluss verholfen. Deshalb wäre ein solcher Schritt "ein fataler Fehler" und "verantwortungslos". Auch der Landesvorsitzende der Linken in Mecklenburg-Vorpommern, Peter Ritter, hatte jüngst Wagenknechts Neugründungspläne kritisiert und als "politisch und moralisch verwerflich" bezeichnet. Laut Ritter gibt es in seinem Landesverband für Wagenknechts politische Positionen etwa beim Thema Flüchtlinge und beim Thema Russland-Politik keinen großen Rückhalt.

Weitere Informationen
Dietmar Bartsch, Vorsitzender der Bundestagfraktion, Die Linke. © Screenshot
3 Min

Die Linke in der Krise? Fraktionschef Bartsch im Gespräch

Die Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht denkt darüber nach, eine eigene Partei zu gründen - zum Ärger von Bartsch. 3 Min

Sahra Wagenknecht © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Linken-Landeschef in MV warnt Wagenknecht vor Parteigründung

Krise der Linkspartei: Landesverband in Mecklenburg-Vorpommern erwartet Entscheidung von Wagenknecht. mehr

Dietmar Bartsch spricht vor einem Plakat der Linken © picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka

Bartsch: Spaltung der Linken stärkt rechte Parteien

Die Partei müsse sich auf ihre Kernthemen besinnen und dürfe nicht im innerparteilichen Streit verharren, sagt der Fraktionsvorsitzende. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nordmagazin | 09.08.2023 | 19:30 Uhr

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Ein Schild mit der Aufschrift "Queen Feindlichkeit stoppen" steht vor der Queer-Bar B 7 nach einem mutmaßlichen Brandanschlag. Nach einem mutmaßlichen Brandanschlag auf eine bei queeren Menschen beliebte Bar ermittelt die Kriminalpolizei wegen schwerer Brandstiftung © dpa Bildfunk Foto: Jens Büttner

Nach Brandanschlag auf queere Bar: 1.500 Rostocker zeigen Solidarität

Das "b sieben" wurde innerhalb kurzer Zeit zweimal angegriffen. Politiker und Vereine zeigen sich erschüttert. mehr

Die Applikation App WhatsApp ist auf dem Display eines Smartphones zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Silas Stein

Im Handy abonnieren: Die NDR MV Nachrichten bei Whatsapp

Im NDR MV Whatsapp-Kanal gibts die wichtigsten Themen für Mecklenburg-Vorpommern kompakt und schnell zusammengefasst. extern