Bartsch: Spaltung der Linken stärkt rechte Parteien
Amira Mohamed Ali will nicht mehr für den Fraktionsvorsitz kandidieren - und die Debatte um eine Parteineugründung von Sahra Wagenknecht reißt nicht ab. Es herrscht Unruhe bei den Linken. Wie es inmitten von innerparteilichen Diskussionen weitergehen kann, erklärt Fraktionsvorsitzender Dietmar Bartsch im Interview auf NDR Info.
Was die Menschen derzeit beschäftigt seien steigende Inflation, Kindergrundsicherung und eine Ampel-Koalition, die ihre Versprechen nicht halte, sagt Bartsch. Innerparteiliche Diskussionen seien angesichts der drängenden Themen für die Menschen unwichtig. "Es muss darum gehen, die Linke wieder zu stärken", so der Fraktionsvorsitzende.
Bartsch will Spaltung verhindern
Die Linke könne erfolgreich sein, sagt Bartsch weiter und verweist auf die gewonnene Oberbürgermeisterwahl in Rostock und auf die Regierungsbeteiligung in Bremen. "Wir müssen unsere Gemeinsamkeiten betonen und die politischen Konkurrenten in den Fokus stellen".
Bartsch spricht sich deutlich gegen eine Parteineugründung von Sahra Wagenknecht aus - und gegen eine Spaltung seiner Partei. Wenn sich Linke spalten, würden rechte Parteien gestärkt, sagt er - und verweist auf die Wahl der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, Parteichefin der rechtsradikalen Fratelli d'Italia.
Die Entscheidung, ob Bartsch sich wieder als Fraktionsvorsitzender zur Wahl stellt oder wie seine Parteikollegin Amira Mohamed Ali auf eine erneute Kandidatur verzichtet, will er in den nächsten Tagen treffen.