Bahnstreik am Freitag in MV: Was Fahrgäste wissen müssen
Am Freitag wird wieder gestreikt. Dabei müssen sich Reisende und Pendler in MV auf erhebliche Beeinträchtigungen einstellen. Auch die Ostdeutsche Eisenbahn stellt den Zugverkehr ein.
Im Zeitraum von 3 Uhr am frühen Morgen bis 11 Uhr werden sowohl der Fern- als auch der Nahverkehr eingestellt. Auch die Bahnen der Ostdeutschen Eisenbahn ODEG und der Usedomer Bäderbahn sowie der gesamte S-Bahnverkehr in MV stehen in dieser Zeit still.
Der Regionalverkehr soll dann voraussichtlich ab 11 Uhr wieder rollen. Der Fernverkehr wird ab 13 Uhr schrittweise wieder aufgenommen, teilt die Bahn mit. Fahrgäste sollten sich dennoch den ganzen Tag auf Verzögerungen einstellen. Zum Streik aufgerufen hat die Eisenbahngewerkschaft EVG. Die Arbeitnehmervertreter fordern für die Beschäftigten mindestens 650 Euro pro Monat oder zwölf Prozent mehr Lohn.
ODEG meldet kompletten Zugausfall
Die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (ODEG) kündigte ebenfalls einen kompletten Zugausfall auf allen 15 Linien an. "Auch wenn die ODEG nicht direkt bestreikt wird, kommt unsere Eisenbahnverkehr komplett zum Erliegen. Hintergrund ist, dass die Ostdeutsche Eisenbahn die Infrastruktur der DB Netz AG nutzt, die dann nicht bedient wird, da auch zum Beispiel die Fahrdienstleiter der DB streiken", teilte das Unternehmen mit. Bereits ab Freitag Mitternacht könne es zu Einschränkungen im Betriebsablauf kommen, die bis zum Ende des Tages andauern könnten, warnte ODEG.
Deutsche Bahn: EVG habe "Maß und Mitte komplett verloren"
Die Deutsche Bahn verurteilte den angekündigten Streik als "völlig unnütz und unnötig". Freitag sei der reisestärkste Tag der Woche, der Warnstreik treffe viele Pendler "besonders hart", erklärte DB-Personalvorstand Martin Seiler. Die EVG habe "Maß und Mitte komplett verloren" und setze "nur auf Krawall". Die Bahn rechne mit erheblichen Einschränkungen. "Alle, die umplanen können, sollten das tun", sagte Sailer. Die Bahn werde für Reisende "so viel wie möglich an Kulanz bereitstellen". Eine kostenlose Streikhotline unter (08000)-99 66 33 ist eingerichtet. Derzeit verhandelt die EVG in zweiter Runde mit etwa 50 Bahnunternehmen.
Beim privaten Unternehmen Flixbus bereitet man sich indes auf mehr Kunden vor. «Generell gehen wir basierend auf den Erfahrungen von vorherigen Streiks bei der DB von einer deutlich erhöhten Nachfrage aus und sind auch in der Lage unser FlixBus-Angebot kurzfristig auszubauen, um mehr Menschen zu befördern», so Sprecher Sebastian Meyer.