Bienenwachs wird in der Lebensmittelproduktion immer häufiger eingesetzt. (Themenbild) © dpa-Bildfunk Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Wie in Stavenhagen aus Bienenwachs Kaubonbons entstehen

Stand: 26.10.2024 17:46 Uhr

Imkerin Ramona Seltmann aus Stavenhagen bietet seit Kurzem ein Kaubonbon aus natürlichem Bienenwachs an.

Kaugummi aus Bienenwachs: Das ist Ramona Seltmanns neue Kreation. Mit einem Löffel holt sie eine goldgelbe, klebrige Masse zum Probieren aus einem Glas. Süß ist es und zugegebenermaßen eher eine Art Kaubonbon als ein Kaugummi. Dafür ist das Stemhagener Muffelwass aber auch essbar. Muffeln - das ist Plattdeutsch und bedeutet "etwas im Mund zerkauen". Die Idee kam der 53-jährigen Imkerin in einer schlaflosen Nacht, erzählt sie schmunzelnd.

Die Reuter-Stadt inspirierte zum plattdeutschen Namen

"Ich hatte dieses Jahr von einem Teil Honiglikör angesetzt, hab dann überlegt: Was machst du mit dem Rest? Kauwachs!" Sie überlegte sich auch einen Bezug zu ihrer Heimatstadt Stavenhagen, die Fritz-Reuter-Stadt, und suchte nach einer plattdeutschen Übersetzung. "Und bin dann auf Stemhagener Muffelwass gekommen. Ich hab dann natürlich angefragt, ob ich den Stadtnamen verwenden darf und das durfte ich auch." Damit das Kauwachs aus dem Bienenstock ins Glas kommt, muss zunächst das sogenannte Entdeckelungswachs von den Waben entfernt werden. Darin sind auch Pollen und Propolis enthalten, eine Art Kittharz. Die Waben werden anschließend in einer Zentrifuge geschleudert, der Honig landet in einem Auffangbehälter.

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Nicht alle Bienenvölker verdeckeln ihre Waben

Übrig bleibt Wachs mit Honigresten. Was ansonsten vielleicht weggeworfen werden würde, dürfen nun Ramona Seltmanns Kunden naschen. "Also die Konsistenz ist sehr ungewöhnlich, aber vom Geschmack her ... sehr gut. Also das ist eine aus meiner Sicht eine gesunde Sache", sagt eine Kundin.

Dreißig Kilogramm Honig gewinnt Ramona Seltmann im Durchschnitt aus einem Bienenstock. Für ein Glas Muffelwass benötigt sie die Waben von fünf Völkern. Doch nicht immer spielen die Bienen so mit, wie die passionierte Imkerin es gern hätte. "Nicht jedes Volk verdeckelt, ich hab auch Experten, da warte ich drauf. Das ging im ersten Jahr so, da habe ich immer drauf gewartet, dass sie die Wabe verdeckeln, weil dann kannst du schleudern. Haben die aber nicht. Na ja, das ist ganz unterschiedlich."

Imkerin will weitere Produkte herstellen

Ramona Seltmann liebt die Arbeit mit ihren kleinen schwarz-gelben Helferinnen. Die nächsten Wachs-Ideen für ihre Produktpalette hat sie bereits. Zunächst möchte sie sich aber in das Thema der Bienenzucht einarbeiten. Statt Kauwachs herzustellen, heißt es also: Bücher wälzen. Und in der Zwischenzeit ist sie mit ihrem Stand auf dem Demminer Wochenmarkt oder in Stavenhagen zu finden.

 

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Mittagsschau kompakt | 26.10.2024 | 12:00 Uhr

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