Bernhard Paul hängt seinen Job bei der Werbeagentur an den Nagel, um seinen Traum zu verwirklichen. Er hat einen Mitstreiter gefunden: den Künstler, Schlagersänger und gleichaltrigen Österreicher André Heller. Sie sind damals nicht nur beide 28 Jahre alt, sie haben auch zusammen hochfliegende Pläne: "Die größte Poesie des Universums" heißt ihr erstes Programm. Und dann steckt der Zirkus auch schon in der Krise. Es gibt Zoff zwischen Paul und Heller, und vor allem ist das Geld ausgegangen. Heller verlässt den Zirkus, Paul steht allein vorm Schuldenberg, und der Traum droht zu platzen. Aber der Zirkusträumer gibt nicht auf. "Ich musste weiter", sagt Paul, "irgendwie. Von Null anfangen.
Es war die härteste Zeit meines Lebens."
Stellt Euch vor, Ihr habt einen Traum, der ist so schön und schillernd, dass Ihr nicht anders könnt, als ihn zu verwirklichen. So ging es Bernhard Paul. Der Roncalli-Gründer, ein Mai-Kind, 1947 geboren, wächst in Wilhelmsburg auf, einer kleinen Stadt in Niederösterreich. Zusammen mit seinem Bruder, der fünf Jahre älter ist als er, geht er jeden Tag in die Tierschau, wenn der Zirkus in der Stadt ist. Schon damals hat Bernhard diesen Traum: zum Zirkus zu gehen. Aber zuerst studiert er in Wien Hoch- und Tiefbau, dann Grafik, wird Art Director bei einem Nachrichtenmagazin und arbeitet später bei einer Werbeagentur. Aber das alles macht ihn nicht glücklich. "Selbstbewusstsein hatte ich überhaupt nicht", sagt Paul, "aber ich wollte Zirkus. Ich habe als Kind Zirkus gesehen und bin dem verfallen."
Zirkusträumer Roncalli
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