Mitreden! Deutschland diskutiert
Montag, 03. März 2025, 20:15 bis
22:00 Uhr, NDR Info
Jede fünfte Stimme ging bei der Bundestagswahl an die AfD. Frauen wählen anders als Männer, Ältere anders als Junge. Zeichnet sich nach der Wahl eine weitere Spaltung des Landes ab? Wie muss man damit umgehen? Darum geht es heute Abend ab 20.15 Uhr in "Mitreden! Deutschland diskutiert". Machen Sie mit!
Moderatorin Nina Zimmermann begrüßt als Gäste:
Grit Lemke
Dokumentarfilmerin und Buchautorin aus Hoyerswerda
Prof. Dr. Thorsten Faas
Politologe und Wahlforscher an der Freien Universität Berlin
Dr. René Sternberg
Dritte Generation Ost e.V.
Während die politische Mitte schrumpft und sich streitet, erstarken die Ränder. Jede fünfte Stimme ging bei der Bundestagswahl an die AfD. Noch erfolgreicher war sie in den Bundesländern, in denen sie als gesichert rechtsextrem eingestuft ist - dort schafft sie jeweils mehr als 37 Prozent. Eindrücklich die Deutschlandkarte, in der die gar nicht mehr so neuen Bundesländer fast durchgängig blau eingefärbt sind. Mehrfach und unverhohlen hat die Parteivorsitzende Alice Weidel angekündigt, mit der neuen Fraktionsstärke erst recht die anderen Parteien "jagen" zu wollen.
Aber wie sollen die anderen Parteien im Bundestag arbeiten mit einer Fraktion, zu der auch Menschen gehören, die sich als das "freundliche Gesicht des Nationalsozialismus" bezeichnen? Wie kann der parlamentarische Alltag aussehen - und auch der Wählerwille aus dem Osten abgebildet werden?
Unterschiedliches Wahlverhalten je nach Geschlecht und Alter
Und auch in anderen Bereichen ist ein Auseinanderdriften zu beobachten. Nicht zufällig sehen die Wahlergebnisse in einer Großstadt wie Hamburg - wie auch jetzt bei der Bürgerschaftswahl wieder zu sehen ist - anders aus als auf dem Land. Junge Menschen wählen anders als ältere Menschen - die aber mit über 40 Prozent der Wahlberechtigten in der Altersgruppe über 60 ein großes Übergewicht haben. Studien zeigen zudem, dass junge Frauen immer linker wählen - junge Männer aber eher konservativ bis rechts (bleiben).
Droht jetzt Stillstand oder sogar weitere Spaltung?
Dazu kommt: Die politische Mitte ist von einer Koalition der Krise, von einer Suche nach Schnittmengen noch weit entfernt. Union und SPD haben erkennbar Mühe, aus dem Wahlkampfmodus herauszufinden. Wird eine "Große Koalition", die eigentlich keine mehr ist, das Land einen können oder drohen Stillstand und weitere Spaltung? Wird der politische Streit jetzt erst recht weitergehen oder sind noch Kompromisse möglich?
Wir wollen Ihre Meinung hören!
Darüber wollen wir auch mit Ihnen ins Gespräch kommen und Antworten hören auf unsere Frage: Sind wir ein gespaltenes Land? Warum ist das so und wie könnte man wieder zusammenfinden? Wir freuen uns auf Ihre Meinungen dazu - wenn Sie mitreden. Rufen Sie uns ab 19.15 Uhr an unter (0 8000) 44 17 77.
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