NDR Info - Redezeit
Mittwoch, 28. Juni 2023, 20:33 bis
22:00 Uhr, NDR Info
NDR Info Redezeit: Risse im russischen Regime
Hörerinnen und Hörer haben in der NDR Info Redezeit zusammen mit Experten diskutiert. Die komplette Sendung als Video-Mitschnitt.
Aufstand, Militärkolonnen Richtung Moskau, dann plötzlicher der Rückzug - es bleibt schwierig, die Ereignisse in Russland einzuschätzen. Überlegungen gehen in beide Richtungen: Steht der Machtkampf mit dem Chef der Wagner-Gruppe Jewgeni Prigoschin für einen Anfang vom Ende des Systems Putin? Was heißt das für den Westen? Und bringt uns das näher an einen Frieden oder weiter in Richtung Eskalation? Das war das Thema in der NDR Info Redezeit.
Die Revolte in Russland gilt zunächst mal als gescheitert. Aber wird sie womöglich zu einem Wendepunkt, nach 16 Monaten Angriffskrieg gegen die Ukraine? Unklar ist etwa, ob sich die militärischen Möglichkeiten Russlands verschieben. Denn die Söldner der Wagner-Gruppe waren für die russische Regierung an entscheidenden Stellen im Einsatz. Sie spielten unter anderem eine wichtige Rolle beim Kampf um die Stadt Bachmut. Nach dem Aufstand bezeichnete Putin sie als "Verräter". Wie wirkt sich all das auf die Situation auf dem Schlachtfeld aus? Wie ändert sich die Lage der Ukraine - moralisch und hinsichtlich der jüngsten Geländegewinne?
Zeit für eine noch stärkere Unterstützung der Ukraine?
Für den Westen bleibt es schwer, sich einen Reim auf die Szenen aus Moskau zu machen. Das zeigte sich auch Anfang der Woche beim Treffen der EU-Außenminister. Einige von ihnen erklärten, dass sie die Lage nun erst recht für unberechenbar halten. Wie steht es um das Machtgefüge in Russland? welche Protagonisten spielen aus europäischer Sicht nun eine entscheidende Rolle für den Fortgang des Krieges? Ändert sich etwas an der bisherigen Unterstützung der NATO? Muss der Westen Kiew mit noch mehr Waffen unterstützen? Und eröffnen sich neue Möglichkeiten für Friedensverhandlungen?
NDR Info Moderatorin Nina Zimmermann begrüßte als Gäste:
Walter Kaufmann
Leiter des Referats Ost- und Südosteuropa bei der Heinrich-Böll-Stiftung Berlin/Potsdam
Helga Schmidt
Hörfunkkorrespondentin im NDR/WDR-Studio Brüssel
Dirk Schmittchen
Leiter Sicherheitspolitik Haus Rissen, Institut für internationale Politik und Wirtschaft, Hamburg