Die Grünen schließen heute ihren Bundesparteitag in Wiesbaden ab. Höhepunkt ist die Wahl von Robert Habeck zum Kanzlerkandidaten. In einer Rede vor etwa 800 Delegierten sagte Habeck, er wolle die Partei im Bundestagswahlkampf anführen. Er wolle damit Verantwortung übernehmen für die Menschen in Deutschland. Außenministerin Baerbock lobte Habeck als superpragmatisch. Als Wirtschaftsminister habe er in Krisenzeiten Kurs gehalten. Gestern hatten die Delegierten in Wiesbaden Franziska Brantner und Felix Banaszak zur neuen Doppelspitze der Partei gewählt. Ein Thema am Abend war die Schuldenbremse. Ein Antrag zur Abschaffung der Schuldenbremse fand auf der Bundesdelegiertenkonferenz keine Mehrheit. Stattdessen fordern die Grünen eine Reform mit dem Ziel, die Aufnahme von staatlichen Krediten für Investitionen zu ermöglichen.

Zum ersten Mal hat sich ein Bundestagsabgeordneter der SPD öffentlich dafür ausgesprochen, dass Verteidigungsminister Pistorius Kanzlerkandidat wird. Der rheinland-pfälzische Abgeordnete Joe Weingarten sagte der "Süddeutschen Zeitung", es sei seine klare Meinung, dass die Sozialdemokraten mit Pistorius in den Wahlkampf ziehen sollten. Dieser habe die Tatkraft, die Nähe zu den Menschen und die Fähigkeit, auch in klarem Deutsch zu sagen, was zu tun ist. Damit spitzt sich die Debatte über eine erneute Kanzlerkandidatur von Olaf Scholz zu. Bisher hatten sich lediglich Kommunal- und Landespolitiker der SPD offen für Pistorius ausgesprochen.

In Osnabrück ist die Evakuierung des Hauptbahnhofs und von Teilen der Innenstadt abgeschlossen. Etwa 14.000 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen. Grund sind mehrere Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg, die auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs vermutet werden. Sie sollen von Fachleuten freigelegt und entschärft werden. Auch zwei Krankenhäuser und mehrere Altenpflegeeinrichtungen liegen in dem Evakuierungsgebiet. Der Hauptbahnhof ist für die Dauer der Arbeiten gesperrt, Züge werden umgeleitet.

Die Bundesregierung sieht Erfolge bei der Zuwanderung von Fachkräften. Wie das Innenministerium und das Auswärtige Amt mitteilten, wurden seit November vergangenen Jahres etwa 200.000 Visa zu Erwerbszwecken erteilt. Im Vergleich zum Vorjahr sei das ein Anstieg von mehr als zehn Prozent. Vor einem Jahr war das Fachkäfteeinwanderungsgesetz in Kraft getreten. Es erleichtert die Einwanderung aus Staaten außerhalb der EU und ermöglicht beispielsweise die Einreise zur Jobsuche.

Die russische Armee hat erneut zahlreiche Ziele in der Ukraine angegriffen. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Selenskyj zielten die Angriffe auf die Energie-Infrastruktur des Landes. Insgesamt habe Russland 120 Raketen und 90 Drohnen eingesetzt. In der Hauptstadt Kiew war stundenlang die Luftabwehr zu hören. Weitere Ziele waren Odessa und Saporischschja. In mehreren Städten unterbrachen die Behörden vorsorglich die Stromversorgung. Das Nachbarland Polen alarmierte seine Luftabwehr und ließ Abfangjäger aufsteigen.

Die Atommacht Indien hat nach eigenen Angaben zum ersten Mal eine Hyperschallrakete getestet. Verteidigungsminister Singh erklärte, die Rakete sei von einer Insel vor der Ostküste des Landes aus gestartet. Mit dem erfolgreichen Testflug habe Indien einen wichtigen Meilenstein erreicht. Anders als konventionelle ballistische Geschosse fliegen Hyperschallraketen in geringer Höhe, so dass sie schwerer abgeschossen werden können. Sie erreichen die fünffache Schallgeschwindigkeit, außerdem sind sie während des Fluges manövrierfähig.

Vor einer Polizeiwache in Kiel haben Beamte einen bewaffneten Mann durch Schüsse gestoppt. Wie die Behörden mitteilten, stellte der 44-Jährige nach dem jetzigen Stand der Ermittlungen eine unmittelbare Bedrohung dar. Er habe auch nicht auf Ansprachen reagiert. Die Hintergründe sind noch unklar. Der Mann war heute früh vor dem Polizeirevier erschienen und hielt zwei Messer in den Händen. Im weiteren Verlauf sei er durch gezielte Schüsse gestoppt wurden. Der Verdächtige wurde den Angaben zufolge am Fuß getroffen.

Wechselnd wolkig und gebietsweise Schauer bei 5 bis 9 Grad. In den kommenden Tage stürmisch. In der Nacht Schauer, an der Nordsee und an der Elbe Gewitter. Tiefstwerte 6 bis 0 Grad. Morgen viele Wolken, etwas Sonne, kräftige Schauer, örtlich Gewitter. Höchstwerte 4 bis 8 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag zum Teil kräftige Schauer, örtlich Schneeregen. 4 bis 9 Grad. Am Mittwoch viele Schauer bei 2 bis 8 Grad.