Ein Feature von Karin Senz und Thomas Seibert, ARD-Studio Istanbul 

Proteste gibt es im Iran und in vielen Städten weltweit.

Fünf Wochen Proteste im Iran – fünf Wochen, die vor kurzem kaum vorstellbar waren. Auslöser war der Tod der 22-jährigen Kurdin Mahsa Jina Amini in Polizeigewahrsam in Teheran. Die sogenannte Sittenpolizei hatte sie mitgenommen, weil sie das Kopftuch angeblich nicht den Regeln entsprechend getragen hatte. Die Behörden sagen, sie sei an einem Herzinfarkt gestorben. Seitdem gehen viele Menschen auf die Straße: vor allem Frauen, junge Leute, Kurden. Aber auch immer mehr Männer und Menschen anderer Bevölkerungsgruppen schließen sich dem Protest an. Sicherheitskräfte und Milizen versuchen, die Demonstrationen zu stoppen. Dabei sollen nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen mehr als 200 Menschen getötet worden sein.

Auch international werden die Proteste und die Reaktion des Teheraner Regimes beachtet. Sei es bei den Atom-Verhandlungen oder beim Treffen der EU-Außenminister, die ihre Sanktionen verschärfen.