Mitreden! Deutschland diskutiert
Montag, 24. Februar 2025, 20:15 bis
22:00 Uhr, NDR Info
Ein kurzer Winterwahlkampf, die Union in den Umfragen klar vorne - und die kleinen Parteien zwischen Hoffen und Bangen: Gut 59 Millionen Deutsche sind am Sonntag dazu aufgerufen, den Bundestag in vorgezogener Wahl neu zu bestimmen. Und wir wollen bei "Mitreden! Deutschland diskutiert" tags darauf von Ihnen wissen: Sind Sie zufrieden mit dem Ergebnis?
Moderator Christian Orth begrüßt als Gäste:
Martin Fuchs
Wahlkampf- und Politikberater
Mechtild Roos
Politologin an der Universität Augsburg
Deutschland hat die Wahl - und das im Jahr 2025 deutlich früher als gedacht: Mit der gescheiterten Vertrauensfrage am 16. Dezember hat Kanzler Olaf Scholz (SPD) den Weg für die vorzeitige Neuwahl des Deutschen Bundestages freigemacht.
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Und das nach einem Paukenschlag: Die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP zerbrach mit der Entlassung von Finanzminister Christian Lindner (FDP), die Scholz mit einer regelrechten Abrechnung verband: zu oft habe "Bundesminister Lindner Gesetze sachfremd blockiert". Zu oft das Vertrauen des Kanzlers gebrochen. "Es gibt keine Vertrauensbasis für die weitere Zusammenarbeit." Lindner hingegen behauptet, Scholz habe den Koalitionsbruch bewusst herbeigeführt. Wem die Menschen in Deutschland das eher abnehmen, auch das wird bei manchem die Wahlentscheidung mit beeinflussen.
Kaum Bewegung in den Umfragen - außer bei der Linken
Für die größte Erschütterung im Wahlkampf sorgte die Abstimmung über zwei Entschließungsanträge und einen Gesetzentwurf der Union. Trotz Warnung von Altkanzlerin Angela Merkel (CDU) und dem Parteiaustritt von Michel Friedmann zog Unions-Kanzlerkandidat Merz seinen Plan durch: ohne Absprache in der politischen Mitte des Bundestags über Verschärfungen in Asyl- und Grenzschutzfragen abstimmen zu lassen. Merz nahm die Stimmen der AfD in Kauf. Die Empörung war groß, Hunderttausende protestierten auf den Straßen.
In Umfragen direkt danach ging Merz leicht gestärkt aus dem Manöver hervor - bei den Parteien bewegte ich in der Sonntagsfrage hingegen kaum etwas. Ausnahme: die Linke. Sie legte seitdem nennenswert in der Gunst der Befragten zu - ein Effekt, den etwa der Gründer und Geschäftsführer des Forsa-Instituts Manfred Güller dem Migrationsstreit und der klaren Haltung der Linken zurechnet.
Für viele ist die Entscheidung aber offenbar bereits gefallen, fand infratest dimap heraus: 69 Prozent waren fast zwei Wochen vor dem Urnengang schon sicher, welche Partei ihre Stimme bekommt - mehr als zum gleichen Zeitpunkt 2021 (65 Prozent). Unentschieden, ob und wenn ja, welche Partei genau sie wählen, waren demnach 31 Prozent. Dieser Anteil ist diesmal also kleiner als 2021 (damals: 35 Prozent) - und auch geringer als bei den Wahlen zuvor.
Wir wollen Ihre Meinung hören!
Am Montagabend, wenn alles vorbei ist, fragen wir: Sind Sie damit zufrieden - oder gar nicht? Wer oder was hat Sie in diesem Bundestagswahlkampf am meisten überrascht? Sagen Sie es uns, bei "Mitreden! Deutschland diskutiert". Rufen Sie uns an unter (08000) 44 17 77.
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