Zahl der Arbeitslosen im Jahresvergleich gestiegen
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im November im Vergleich zum Vormonat um 1.000 auf 2,606 Millionen gesunken. Das sind allerdings im Jahresvergleich 172.000 mehr, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte. In Norddeutschland ist die Arbeitslosigkeit gestiegen - außer in Hamburg.
Bundesweit betrug die Arbeitslosenquote den Angaben vom Donnerstag zufolge im November 5,6 Prozent nach 5,7 Prozent im Oktober. Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern verzeichneten hingegen steigende Zahlen. Nur in Hamburg sind sie leicht gesunken. Trotzdem hielt sich die Arbeitslosigkeit sowohl hier wie auch in den anderen Nordländern auf hohem Niveau.
Niedersachsen: Arbeitslosigkeit steigt leicht
Die Arbeitslosenzahl ist in Niedersachsen im November leicht gestiegen. Insgesamt waren 250.140 Menschen arbeitslos gemeldet. Dies sind nur 446 mehr als im Vormonat, jedoch 15.098 im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie die Regionaldirektion der BA mitteilte. Die Arbeitslosenquote stieg von 5,6 auf 5,7 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie bei 5,4 Prozent gelegen. Die schwache Konjunktur habe den Arbeitsmarkt erreicht und mache sich nun zunehmend bemerkbar, begründete die Arbeitsagentur den Anstieg. Vor allem bei den über 50-jährigen Männern habe die Arbeitslosigkeit deutlich zugenommen. Auch die Langzeitarbeitslosigkeit steige. Vor allem für gering Qualifizierte sei es immer schwieriger, einen Job zu finden.
Schleswig-Holstein: Zahl der Erwerbslosen steigt
Die Zahl der Erwerbslosen in Schleswig-Holstein ist im November auf 87.300 gestiegen. Das seien 1.300 Arbeitslose mehr als im Vormonat, teilte die Regionaldirektion der Arbeitsagentur mit. Die Arbeitslosenquote beträgt 5,5 Prozent. Im Vergleich zum November des Vorjahres hat sich die Zahl der Arbeitslosen um 4.700 oder 5,7 Prozent erhöht. "Die Arbeitsmarktentwicklung hat sich über die vergangenen Monate abgeschwächt", sagte der Chef der Regionaldirektion, Markus Biercher. Trotz der angespannten Konjunktur sei der Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein aber weiterhin stabil.
Mecklenburg-Vorpommern: Arbeitslosenquote gestiegen
Ein saisonal rückläufiges Tourismusgeschäft und eine allgemein schwache Konjunktur haben die Zahl der Arbeitslosen in Mecklenburg-Vorpommern steigen lassen. Wie die Regionaldirektion Nord der BA mitteilte, waren im November landesweit 62.400 Menschen als arbeitslos gemeldet. Das waren 1.900 mehr als im Oktober. Noch deutlicher fiel der Zuwachs mit einem Plus von 2.700 im Vergleich zum November 2022 aus. Die Arbeitslosenquote kletterte auf 7,6 Prozent. Besonders kräftig war der Anstieg der Erwerbslosigkeit in den Tourismusregionen. So verzeichnete der Landkreis Vorpommern-Rügen eine Quote von 9,1 Prozent. In Schwerin lag sie bei 9,6 Prozent.
Hamburg: Arbeitslosigkeit minimal gesunken
In der Hansestadt ist die Arbeitslosigkeit im November leicht zurückgegangen. Im Jahresvergleich ist sie jedoch um 11,7 Prozent gestiegen. Im November gab es demnach gut 8.600 Erwerbslose mehr als vor einem Jahr. Insgesamt sind es jetzt 82.723. Wie im vergangenen Monat liegt die Arbeitslosenquote bei 7,6 Prozent, nach 6,9 Prozent vor einem Jahr. Als Gründe für die vergleichsweise hohe Arbeitslosigkeit nennt die Arbeitsagentur den Krieg in der Ukraine, die schwache Konjunktur und die Unsicherheit bei Unternehmen nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Haushalt. Trotzdem gibt es knapp 12.000 offene Stellen - quer durch alle Branchen. Erfreulich ist für Arbeitsagentur-Chef Sönke Fock, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit 1,078 Millionen auf einen neuen Rekord klettert. Das sind gut zwei Prozent mehr als vor einem Jahr.