Herbstlich verfärbte Blätter hängen bei sonnigem Wetter an einem Baum in Oldenburg. © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Wetterdienst zieht Bilanz: Zweitwärmster Herbst seit Messbeginn

Stand: 29.11.2023 17:19 Uhr

Der diesjährige Herbst ist nach einer vorläufigen Bilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) der zweitwärmste in Deutschland seit Messbeginn 1881. Wärmer war es bisher nur 2006.

Den Angaben zufolge liegt auch der Zeitraum Januar bis November 2023 mit einem Mittel von 11,2 Grad auf dem zweiten Platz. "Wir müssen den Dezember noch abwarten, aber auch 2023 dürfte wieder eines der wärmsten Jahre in Deutschland werden", sagte Uwe Kirsche vom DWD am Mittwoch.

11,5 Grad Durchschnittstemperatur

Trotz des Wintereinbruchs mit Schnee, Glätte und Eis in den vergangenen Tagen verzeichneten die Meteorologen für diesen Herbst eine Durchschnittstemperatur von 11,5 Grad. Der Wert liege damit um 2,7 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990, berichtete der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen. Demnach war nur der Herbst 2006 wärmer mit einem Temperaturmittel von 12 Grad. Zudem sei es der 13. zu warme Herbst in Folge.

Ungewöhnlich viel Niederschlag, besonders im November

In Süddeutschland sei es sogar der wärmste Herbst seit Messbeginn gewesen, erklärten die Meteorologen. Die höchste Temperatur wurde am 12. September in Waghäusel-Kirrlach (Baden-Württemberg) mit 33,3 Grad gemessen. "Strenge Fröste mit minus 10 Grad in den östlichen Mittelgebirgen formten dagegen das winterliche Herbstfinale", hieß es. Zudem war die Jahreszeit nicht nur besonders warm mit viel Sonnenschein, es war dem Wetterdienst zufolge auch niederschlagsreichster Herbst seit 2002 mit einem ungewöhnlich nassen November.

Meteorologischer Herbst umfasst drei Monate

Zur Vergleichbarkeit von Statistiken fassen Meteorologen die Jahreszeiten in ganzen Monaten zusammen: September, Oktober, November bilden den meteorologischen Herbst. Im Unterschied dazu war der kalendarische oder astronomische Herbstanfang in diesem Jahr am 23. September, wenn Tag und Nacht gleich lang sind.

Niedersachsen: 11,9 Grad im Durchschnitt

In Niedersachsen lag die Temperatur in den Monaten September, Oktober und November bei durchschnittlich 11,9 Grad, wie der DWD mit Verweis auf die vorläufige Bilanz mitteilte. Demnach war der Herbst 2,6 Grad wärmer als im Vergleichszeitraum (9,3 Grad). Gleichzeitig habe es auch zu viel Niederschlag gegeben. Es wurden 306 Liter pro Quadratmeter gemessen, gegenüber 182 im Vergleichszeitraum. Die Sonne schien 335 Stunden (Vergleichszeitraum: 282 Stunden).

Hamburg: Hohes Niederschlagsplus

In Hamburg stieg die Mitteltemperatur diesen Herbst laut DWD auf ungewöhnlich milde 11,8 Grad - 2,2 Grad mehr als im Vergleichszeitraum (9,6 Grad). Praktisch völlig ins Wasser fielen den Angaben zufolge der Oktober und November: "Der Herbst verabschiedete sich so mit 297 Litern pro Quadratmeter, ein Niederschlagsplus von gut 50 Prozent gegenüber dem Klimamittel (195 Liter pro Quadratmeter)." Insgesamt 340 Stunden zeigte sich die Sonne in der Hansestadt (Vergleichszeitraum: 285 Stunden).

Schleswig-Holstein: Regenreicher Oktober

In Schleswig-Holstein war der diesjährige Herbst mit 11,5 Grad der wohl drittwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Der Herbst war damit 2,3 Grad wärmer als im Vergleichszeitraum (9,2 Grad). Zudem ist es mit 315 Litern pro Quadratmeter sehr niederschlagsreich gewesen (Vergleichszeitraum: 232 Liter pro Quadratmeter). "Der Oktober war sogar der zweitnasseste seit Messbeginn“, teilte der DWD mit. Die Sonne schien mit 315 Stunden etwas mehr als im Vergleichszeitraum (292 Stunden).

Mecklenburg-Vorpommern: September besonders warm

In Mecklenburg-Vorpommern lag das Temperaturmittel im diesjährigen Herbst bei 11,5 Grad. Es war damit 2,5 Grad wärmer als im Vergleichszeitraum (9,0 Grad). "Der zurückliegende September war dort sogar der Wärmste", teilte der DWD am Mittwoch mit. In der Niederschlagsbilanz standen 200 Liter pro Quadratmeter (Vergleichszeitraum: 145 Liter pro Quadratmeter). 355 Stunden schien die Sonne - und damit mehr als im Vergleichszeitraum (312 Stunden).

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