Waldzustands-Erhebung: Fichten und Kiefern leiden besonders
Der Zustand der Wälder in Deutschland ist weiter kritisch - das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie. Nadelbäume leiden demnach besonders unter Dürre- und Hitzeperioden. Bei den Laubbäumen sind vor allem Buchen betroffen.
Am Dienstag wurde die Waldzustandserhebung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) vorgestellt. Demnach sind vier von fünf Bäumen in Deutschland krank. Vor allem die langen Extremwetterlagen wie Hitzewellen schädigen die Bäume. Die teils regenreichen Monate zu Beginn des Jahres hätten ihren Zustand nicht verbessern können. In der Erhebung wird der Zustand der Baumkronen bewertet. Danach liegen 44 Prozent aller Baumkronen im Warnbereich.
Özdemir: Wälder besser auf Trockenperioden vorbereiten
"Wir müssen weiter entschlossen handeln, damit unsere Wälder in Zukunft der Trockenheit und den höheren Temperaturen trotzen können", sagte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne). "Das heißt: Mischwald statt Monokulturen. Nur gesunde Wälder speichern Kohlenstoff und wirken als unsere natürlichen Klimaanlagen."
Saure Waldböden haben ebenfalls negativen Einfluss
Mit dem Wald-Klima-Paket stünden insgesamt 900 Millionen Euro bereit, um Waldbesitzer beim klimagerechten Umbau der Wälder zu unterstützen, so Özdemir. Besonders die Fichte leide - sogar bei guten Wasserversorgung - unter der Hitze. Von der gemeinen Wald-Kiefer sei nur noch ein Bestand von 13 Prozent gesund. Einen zusätzlichen negativen Einfluss auf die Hitzetoleranz der Bäume hätten die weiterhin hohen Stickstoffeinträge und teilweise sauren Waldböden. Die bundesweite Waldzustandserhebung wird seit 1984 jährlich von den Ländern auf einem systematischen Netz von Stichproben durchgeführt.