Nach Starkregen und Gewitter: Tief "Lisa" zieht ab
Tief "Lisa" hat den Norden am Mittwoch mit Gewitter, Starkregen und Sturmböen überzogen. Keller und Straßen wurden überschwemmt, es kam zu Autounfällen. Das Tiefdruckgebiet ist nordostwärts abgezogen.
Bis zum Mittwochabend galt in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern eine Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD). In Mecklenburg-Vorpommern traf es besonders die Kreise Ludwigslust-Parchim, Mecklenburgische Seenplatte sowie Nordwestmecklenburg. Lokal gab es starke Regenfälle: nach Angaben von NDR Wetterexperte Stefan Kreibohm etwa in Schwerin zwischen 17 und 18 Uhr 21 Liter pro Quadratmeter. In der Nähe von Goldberg (Kreis Ludwigslust-Parchim) fielen in weniger als drei Stunden bis zu 40 Liter pro Quadratmeter. In einigen Städten wurden Straßen überschwemmt. Auf der Autobahn 20 bei Neubrandenburg überschlug sich bei Starkregen am Abend ein Auto, der Fahrer wurde leicht verletzt. Ebenfalls auf der A20 ereigneten sich zwischen den Anschlussstellen Grevesmühlen und Wismar drei weitere Verkehrsunfälle aufgrund von Aquaplaning.
Schleswig-Holstein: Zahlreiche Einsätze für Feuerwehren
In Schleswig-Holstein waren insbesondere die Kreise Herzogtum Lauenburg, Ostholstein und Stormarn von den Regenfällen betroffen. Zu mehr als 80 Einsätzen rückten die Helfer aus - meist wegen vollgelaufener Keller und überfluteter Straßen. Die Autobahn 1 war zwischen Ahrensburg und Stapelfeld in Richtung Süden zeitweise auf rund 150 Metern gesperrt, weil die Fahrbahn überflutet war. Die Leitstellen hatten nach eigenen Angaben die Wetterlage im Blick und waren vorbereitet. In Hamberge (Kreis Stormarn) schlug ein Blitz in ein Einfamilienhaus ein und löste ein Feuer aus. Die Bewohner waren laut Polizei nicht zu Hause.
Straße im Osten Hamburgs überflutet
In Hamburg musste wegen des Dauerregens am Nachmittag die Feuerwehr zu einigen Einsätzen ausrücken. Am stärksten betroffen waren Rahlstedt und der Osten der Stadt. Dort konnte das Wasser auf mehreren Straßen nicht ablaufen.
Wochenende: Dichte Wolken, Sonne und Schauer
Am Donnerstag ist die Tiefdruckrinne in Richtung Nordosten abgezogen. Dabei nahm zwar die Gewitteraktivität weitgehend ab, vor allem auf Fehmarn und in Vorpommern hielten die Niederschläge jedoch an. Ansonsten blieb es zumeist trocken, hier und da zeigte sich die Sonne. Am Freitag soll es im Norden und an den Küsten heiter bis wolkig und trocken werden. Schauer gibt es verbreitet dann noch im Süden Niedersachsens, teils mit Blitz und Donner.
Dichte Wolken, etwas Sonne und Schauer oder Gewitter: So soll es auch am Wochenende bleiben - mit Höchsttemperaturen zwischen 16 und 23 Grad am Sonnabend, am Sonntag zwischen 17 und 25 Grad.
Hamburg veröffentlicht Starkregen-Gefahrenkarte
Da Starkregenereignisse aufgrund der Klimakrise voraussichtlich immer häufiger auftreten werden, veröffentlichte die Hamburger Umweltbehörde am Mittwoch eine Starkregen-Gefahrenkarte. Die online verfügbare Karte, die der städtische Versorger Hamburg Wasser im Auftrag der Behörde erstellt hat, soll zeigen, wo heftige Regenfälle die Stadt besonders treffen können und Überflutungen drohen. Allerdings gab es zum Start zunächst technische Probleme.