Deutschlandticket: Madsen fordert stärkere Beteiligung vom Bund
Die Debatte über Fortführung und finanzielle Absicherung des Deutschlandtickets dauert an. Auf NDR Info nahm Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) den Bund in die Pflicht.
Das Angebot an sich sei ein guter Gedanke, sagte Madsen am Donnerstag im Interview auf NDR Info. Ein günstiges Ticket mache aber nur Sinn, wenn auch der Rest zu Ende gedacht werde. Der CDU-Politiker verwies dabei unter anderem auf fehlende Investitionen in die Infrastruktur der Bahn oder in neue Züge. "Das hat man auch in Schleswig-Holstein gesehen, dort mussten wir Züge abbestellen", sagte Madsen. "Das ist am Ende natürlich auch nicht gut, wenn sie zwar preiswerte Kinokarten verkaufen, aber kein Programm haben. Das funktioniert nicht."
Zuschüsse von Bund und Ländern
Nach dem Ampel-Aus geht die Debatte über die Finanzierung des Deutschlandtickets weiter. Bund und Länder bezuschussen das Ticket mit jährlich jeweils 1,5 Milliarden Euro. Für 2025 ist der Anteil des Bundes bereits gesetzlich geregelt. Zusätzlich wollte die Bundesregierung den Ländern aber noch ungenutzte Regionalisierungsmittel übertragen.
Wie geht es 2026 weiter?
Madsen fordert vom Bund mehr Verantwortung. Er erwarte aber, dass das Ticket im kommenden Jahr für 58 Euro weiterläuft, so der CDU-Politiker: "Davon ist auszugehen. Wir hatten allerdings auch als Länder immer wieder gefordert, dass wir auf Bundesebene schnelle Entscheidungen brauchen", kritisierte er. Das habe man dort leider nicht gemacht, auch mit Blick auf die Fortführung des Deutschlandtickets ab 2026. Er sei nicht ohne Zuversicht, dass es noch gelingen werde, rechne aber aber mit harten Verhandlungen. "Am Ende müssten sich alle wohl ein bisschen strecken", so Madsen.