Corona-Blog: Quarantänepflicht für Einreisende gekippt
Die wichtigsten Ereignisse zur Coronavirus-Lage in Norddeutschland vom Montag, 11. Mai, im Blog. Neben den aktuellen Nachrichten finden Sie bei uns auch Hintergründe zum Thema. Auch am Dienstag gibt es wieder einen Liveticker.
Das Wichtigste in Kürze:
- Niedersächsisches Oberverwaltungsgericht kippt Quarantänepflicht für Einreisende aus dem Ausland
- Schleswig-Holstein: Einschränkungen für Tagestouristen?
- Niedersachsen: Tausende Corona-Tests in Schlachthöfen geplant
- Fußball: DFB will Dritte Liga und Frauen-Bundesliga fortsetzen
- Relativ wenige Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern (+1), Hamburg (+5), Schleswig-Holstein (+19) und Niedersachsen (+43)
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
Analyse: Transportieren Meldedaten eine trügerische Sicherheit?
NDR.de sagt gute Nacht!
Der Live-Ticker endet für heute. Das Team von NDR.de bedankt sich für Ihre Aufmerksamkeit und wünscht eine gute Nacht. Morgen früh geht es wie gewohnt weiter.
Die TV-Beiträge von NDR Info zur Corona-Lage
NDR Info berichtete am Abend über die Corona-Krise im Norden:
Niedersachsen: Gericht kippt Quarantänepflicht für Einreisende
Menschen, die aus dem Ausland nach Niedersachsen einreisen, müssen nicht grundsätzlich in Quarantäne. Das hat das Oberverwaltungsgericht des Landes am Abend entschieden. Es gab dem Eilantrag des Eigentümers einer Ferienhausimmobilie in Schweden statt. Der Beschluss sei unanfechtbar, hieß es. Das Gericht erklärte damit den Paragrafen 5 der Niedersächsischen Verordnung über infektionsschützende Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus für ungültig. Die Richter argumentierten, dass ein aus dem Ausland Einreisender nicht pauschal als Krankheits- oder Ansteckungsverdächtiger angesehen werden könne. Die Freiheit von unter Quarantäne Gestellten werde in erheblichem Maße beschränkt. Es sei aber möglich, durch Rechtsverordnungen Risikogebiete auszuweisen, die die Verhängung einer Quarantäne rechtfertigten. Alternativ könne der Staat Menschen, die aus dem Ausland einreisen, verpflichten, sich unverzüglich bei den jeweils zuständigen Infektionsschutzbehörden zu melden.
Restaurantbetriebe unter Corona-Auflagen
In Niedersachsen ist die Gastronomie seit Montag wieder geöffnet. Allerdings müssen die Betreiber wegen der Corona-Pandemie mit dem Neustart strenge Auflagen beachten. Doch geht das überhaupt ohne Minusgeschäft?
Abitur mit Verspätung
Mit Verspätung und unter erschwerten Bedingungen haben in Niedersachsen die wegen der Corona-Pandemie verschobenen Abiturprüfungen begonnen. Für rund 12.000 Schülerinnen und Schüler geht es um den Abschluss. Am Montag sind die Prüflinge mit Geschichte gestartet. Am Dienstag steht Mathematik auf dem Programm.
Hamburger Infektpraxen machen erst mal wieder zu
Die aktuell niedrigen Corona-Zahlen in Hamburg sorgen auch für eine Entspannung in den Arztpraxen. Zum Ende der Woche werden deshalb die sogenannten Infektpraxen erst einmal geschlossen.
Einzelhandel: Einbußen in Milliardenhöhe
Mit den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie werden die Einzelhändler in Schleswig-Holstein wohl noch lange zu kämpfen haben. Schon jetzt liegen die Umsatzeinbußen nach Angaben des Einzelhandelsverbandes Nord bei rund 1,3 Milliarden Euro.
Zahlreiche Corona-Fälle in norddeutschen Schlachthöfen
In ganz Deutschland infizieren sich immer mehr Mitarbeiter von Schlachthöfen mit dem Coronavirus. Die Fleischindustrie steht zunehmend in der Kritik. In Schleswig-Holstein ist ein Schlachthof in Bad Bramstedt (Kreis Segeberg) betroffen, im niedersächsischen Emsland ein weiterer fleischverarbeitender Betrieb.
So haben die NDR Regionalmagazine über die Corona-Krise berichtet
Das NDR Fernsehen hat in seinen Landesmagazinen am Abend über verschiedene Aspekte der Corona-Krise im Norden berichtet. Hier eine Auswahl von Beiträgen:
Kommentar: Sorge vor Radikalisierung der Corona-Proteste
Immer mehr Menschen gehen gegen die Corona-Beschränkungen auf die Straße. Darunter auch zahlreiche Verschwörungstheoretiker, die mit links- oder rechtsradikalen Ansichten sympathisieren. Die Bürger sollten radikalen Ansichten widersprechen, fordert Alfred Schmit in seinem Kommentar.
Nur drei neue Corona-Fälle in Bremen
Die Zahl der in Bremen offiziell gemeldeten Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist binnen 24 Stunden um drei gestiegen. Laut Landesregierung erhöhte sich die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen auf 1.059. Die Zahl der Todesfälle stieg zuletzt um 1 auf 34.
Für möglichen Neustart: BBL stellt Turnier-Konzept vor
Die Basketball-Bundesliga (BBL) hat heute ihr Konzept zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs vorgestellt. Das Turnier mit zehn Teams, das im Juni ausgetragen werden soll, würde bei Genehmigung unter scharfen Hygieneauflagen stattfinden.
After Corona Club - mit Extremismus-Forscherin Julia Ebner
In den sozialen Medien und auf der Straße kursieren immer mehr Verschwörungstheorien aus extremistischen Netzwerken rund um die Corona-Krise. Extremismus-Forscherin Julia Ebner spricht von einer Desinformations-Pandemie.
Der Verfassungsschutz und die Corona-Demos
An den Anti-Corona-Demonstrationen in Hamburg nehmen offenbar auch einzelne Rechtsextremisten und Verschwörungstheoretiker teil. Die Kundgebungen sind deshalb auch ein Thema beim Hamburger Verfassungsschutz.
Bundeswehr-Soldaten helfen beim Ermitteln von Kontaktpersonen
Zehn Bundeswehr-Soldaten helfen dem Stralsunder Gesundheitsamt seit Montag beim Ermitteln von möglicherweise infizierten Kontaktpersonen. Die Soldaten der Marinetechnikschule Parow seien zuvor eine Woche lang geschult worden vom Gesundheitsamt, teilte das Landeskommando mit. Die Hilfe ist zunächst bis Ende Juli zugesagt.
Schleswig-Holstein: Einschränkungen für Tagestouristen?
Dürfen Tagesgäste zu Himmelfahrt nicht an den Timmendorfer Strand? Schleswig-Holsteins Tourismusminister Bernd Buchholz (FDP) schließt Zugangsbeschränkungen an beliebten Ferienorten nicht aus. Das Ministerium überlege zurzeit gemeinsam mit den Landräten und Bürgermeistern, ob der Zugang zu sogenannten Hotspots für Tagestouristen beschränkt werden könnte - zum Beispiel für das Himmelfahrts- und Pfingstwochenende.
Fußball: Dritte Liga soll fortgesetzt werden
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat den Weg für eine Fortsetzung der Dritten Liga freigemacht. Das Präsidium beschloss am Nachmittag, den Spielbetrieb am 26. Mai wieder aufzunehmen, sofern die behördlichen Genehmigungen vorliegen. Der neue Terminplan sieht vor, dass die verbleibenden elf Spieltage in fünf Wochen absolviert werden, sodass die Saison am 30. Juni endet. Auch die unterbrochene Saison der Frauenfußball-Bundesliga soll Ende Mai fortgesetzt werden.
Fußball: DFB-Pokal-Finale für 4. Juli vorgesehen
Der Spielbetrieb im DFB-Pokal soll im Juni fortgesetzt werden. Vorbehaltlich einer politischen Erlaubnis sind die beiden Halbfinals für den 9. und 10. Juni geplant - und das Finale in Berlin für den 4. Juli. Dies teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mit.
Ein neuer Corona-Fall in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern hat sich die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus erneut geringfügig erhöht. Bis Montag stieg die Gesamtzahl der im Nordosten registrierten Fälle auf 728. Das ist eine gemeldete Infektion mehr als am Vortag.
Nach Lockerungen: "Jetzt kommt es auf die Disziplin an"
In Niedersachsen können seit heute Restaurants, Cafés und Gaststätten unter Auflagen wieder öffnen. Personen aus zwei verschiedenen Haushalten dürfen sich treffen, die Notbetreuung von Kindern wird auf bis zu 50 Prozent der regulären Gruppengröße ausgeweitet. Die Auswirkungen werde man in den kommenden zwei Wochen genau beobachten, kündigte der Krisenstab der Landesregierung am Nachmittag an. Damit anschließend weitere Öffnungen möglich sind, müssten die Niedersachsen gerade jetzt besondere Disziplin zeigen.
Seit Monaten nicht zu Hause
Hannah Gerlach macht eine Ausbildung zur Schiffsmechanikerin. Wegen der Corona-Pandemie steckt sie derzeit an Bord eines Containerschiffs fest - genau wie ihr Kapitän.
Fußball in Corona-Zeiten: "Auch mal die Augen zudrücken"
Geisterspiele, Abstand halten - wie werden Fußballprofis mit den Corona-Regeln fertig? Motivationstrainer Matthias Herzog prophezeit: "Es wird häufiger Dinge geben, die nicht passieren dürfen." Beispielsweise beim Torjubel.
Niedersachsen setzt auf Tests in Schlachthöfen
In Niedersachsens Schlachthöfen sind umfangreiche Corona-Tests geplant. Untersucht werden sollen zunächst alle Mitarbeiter, die Symptome zeigen, und alle, die als Kontaktpersonen infrage kommen. "So schnell wie möglich wird jetzt mit den Testungen begonnen", sagte die stellvertretende Leiterin des Corona-Krisenstabs der Landesregierung, Claudia Schröder, am Montag in Hannover. "Das werden insgesamt mehrere Tausend Testungen sein." Landesweit arbeiten demnach mehr als 20.000 Menschen in 183 fleischverarbeitenden Betrieben. Bisher sind zwei Infektionen im Emsland bekannt geworden.
Ver.di fordert Bonus für Beschäftigte der Stadt Hamburg
Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di fordert für in der Corona-Krise besonders wichtige Beschäftigte der Stadt Hamburg einen Bonus in Höhe von 1.500 Euro. Er solle unter anderem Mitarbeitern im Sozialbereich, dem ÖPNV, im Infrastruktur- und Sicherheitsbereich sowie in Gesundheitsämtern, Kundenzentren und in der Ver- und Entsorgung zugute kommen, heißt es in einem am Montag veröffentlichen Offenen Brief an die städtischen Arbeitgeber. Die Bundesregierung wolle wegen der hohen Belastung in der Corona-Krise ihren Beschäftigten Beihilfen und Unterstützung von bis zu 1.500 Euro zahlen, mehrere Länder seien dem Beispiel gefolgt. "Die Stadt Hamburg könnte ihren Beschäftigten auf gleiche Weise Anerkennung zollen", meint ver.di.
43 neue Fälle in Niedersachsen
Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in Niedersachsen ist auf 10.915 gestiegen. Das sind 43 mehr als am Tag zuvor, wie die Landesregierung mitteilte. Der Reproduktionswert sei in Niedersachsen auf 1,13 gestiegen, sagte die stellvertretende Leiterin des Krisenstabs, Claudia Schröder. Das sei sicherlich eine Folge der ersten Lockerungen, der Anstieg liege aber im erwartbaren Rahmen.
Milchbauern machen auf ihre Not aufmerksam
Milchbauern aus Mecklenburg-Vorpommern haben am Vormittag vor dem Landwirtschaftsministerium in Schwerin gegen den Preisverfall ihrer Produkte protestiert. Die Branche befindet sich wegen der Corona-Pandemie in einer schweren Krise. Direkt vor dem Haupteingang des Agrarministerium stapelten sie 4.000 Kilogramm Milchpulver - als Symbol für die Krise. Wegen der Pandemie seien weltweit Absatzmärkte für Milch, Joghurt oder Quark weggebrochen - beispielsweise in China.
Nur wenige Corona-Verstöße in Schleswig-Holstein
Die Polizei hat in Schleswig-Holstein am Wochenende nur einige Verstöße gegen die Kontaktbeschränkungen festgestellt. Es habe nur vereinzelt einige Ansammlungen von Menschen und Verstöße gegen das Abstandsgebot gegeben, sagte ein Sprecher des Landespolizeiamts. Die Beamten hätten diese Situationen alle im Dialog mit den Bürgern geklärt.
"Der Norden ist wirtschaftlich besonders hart getroffen"
Norddeutschland wird wirtschaftlich nach Ansicht der Industrie- und Handelskammern härter als der Rest der Bundesrepublik von der Corona-Krise getroffen und braucht deshalb ein eigenes angepasstes Konjunktur- und Aufbau-Programm. Der Rückgang der Wirtschaftsleistung werde in den fünf Küstenländern um etwa 20 Prozent höher ausfallen als im übrigen Bundesgebiet, sagte Janina Marahrens-Hashagen, Vorsitzende der IHK Nord und Präses der Handelskammer Bremen. Das liege an der Struktur der norddeutschen Wirtschaft, die besonders viele hoch betroffene Branchen aufweise - etwa Außenhandel, Häfen und Logistik, den Tourismus und den Schiffbau. Zunächst gelte es, das Überleben der Unternehmen zu retten. Dann müssten sie, auch mit Einsatz öffentlicher Mittel, über die Zeit gebracht werden, bis sie wieder einen eigenen Beitrag zur Wertschöpfung leisten könnten.
Vorsichtiges Aufatmen in der Gastronomie
Auf die Öffnungen von Restaurants und Cafes haben Gastronomen und Kunden seit Wochen gewartet - in Mecklenburg-Vorpommern und in Niedersachsen ist es nun soweit: Unter Beachtung vieler Auflagen geht es einen Schritt zurück in Richtung Normalität. Wie das in Mecklenburg-Vorpommern klappt, hören Sie hier in einer Reportage. Im folgenden Interview sagt Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD), dass man mit den Lockerungen und Öffnungen auch ein Risiko eingehe. Deshalb müssten alle miteinander dafür sorgen, dass man nicht wieder den Atem anhalten müsse, weil die Infektionszahlen steigen.
Wie Musical-Veranstalter mit der Krise umgehen
Auch die Musical-Veranstalter sind von den Corona-Auflagen hart getroffen. Die Shows fallen bis auf Weiteres aus. Wann geht es wieder los? Ein Blick auf die Lage bei Stage Entertainment, dem größten Musical-Veranstalter in Deutschland.
Fünf neue Corona-Fälle in Hamburg
Die Zahl der positiv getesteten Hamburgerinnen und Hamburger ist seit Sonntag um fünf auf 4.951 gestiegen. Laut Robert Koch-Institut können davon rund 4.100 als genesen angesehen werden, wie die Gesundheitsbehörde heute mitteilte. Sie geht aktuell von rund 650 mit dem neuartigen Coronavirus infizierten Hamburgern aus.
Viele Hamburger sind inzwischen zu sorglos
Die Polizei hat beklagt, dass viele Hamburgerinnen und Hamburger inzwischen sehr sorglos mit der Corona-Pandemie und den Auflagen umgehen. Am Wochenende habe es "erhöhten Gesprächsbedarf" gegeben, weil sich viele nicht an die Auflagen gehalten hätten, sagte ein Polizeisprecher am Montag NDR 90,3.
Was bedeutet es, dass der R-Wert wieder steigt?
In der Diskussion über Lockerungen in der Corona-Krise gilt die Reproduktionsrate als eine wichtige Zahl für die Politik. Zuletzt ist dieser R-Wert wieder gestiegen. Welche Schlüsse leiten Forscher davon ab? Eine Analyse von tagesschau.de.
19 neue Corona-Fälle in Schleswig Holstein
Die Zahl der in Schleswig-Holstein offiziell gemeldeten Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist binnen 24 Stunden um 19 gestiegen. Laut Landesregierung erhöhte sich die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen auf 2.955. Die Zahl der Todesfälle stieg zuletzt um 1 auf 124.
Lübecks Brunnen bleiben erst einmal trocken
Wegen der Corona-Pandemie bleiben Lübecks Brunnen und Wasserspiele bis auf Weiteres trocken. Erfahrungsgemäß bildeten die Brunnen- und Wasserspiele besonders bei schönem Wetter einen starken Anziehungspunkt, sodass sich viele Menschen auf engem Raum versammelten, teilte die Hansestadt mit. Da das mit den derzeit noch bestehenden Kontaktbeschränkungen nicht vereinbar sei, blieben die Brunnen und Wasserspiele erst einmal außer Betrieb. Insgesamt sind 31 Anlagen betroffen.
Hintergrund: Wie läuft der "Corona-Protest"?
In der Corona-Krise ist Deutschland auf der Suche nach dem Gleichgewicht zwischen Lockerungen und Vorsicht. Am vergangenen Wochenende gab es deutschlandweit Proteste gegen die bestehenden Auflagen. Wer geht bei diesen Demos auf die Straße - und wie argumentieren diese Menschen?
Niedersachsens Umweltminister Lies: Corona verdrängt Klimaschutz
Der Klimaschutz droht nach Ansicht von Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) wegen der Corona-Pandemie ins Hintertreffen zu geraten. "Es führt kein Weg daran vorbei, dass wir trotz der aktuellen Corona-Lage noch mehr für den Klimaschutz tun müssen. Der Umstieg auf saubere Energien und das Sparen von Energiekosten muss weiterhin höchste Priorität haben. Ein Ausstieg wäre fatal", sagte er der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung".
Walter-Borjans warnt vor Anti-Demokratie-Tendenzen
Der SPD-Bundesvorsitzende Norbert Walter Borjans hat angesichts der bundesweiten Demonstrationen gegen die Corona-Auflagen vor demokratiefeindlichen Tendenzen gewarnt. Auf NDR Info sagte er: "Auf der einen Seite gibt es eine Verunsicherung der Menschen. Es gibt aber offenbar auch immer wieder Kräfte, die genau an dieser Stelle ansetzen wollen, um eine Gesellschaft, eine Demokratie zu destabilisieren." Der SPD-Politiker sprach sich gleichzeitig dagegen aus, das Demonstrationsrecht zu begrenzen, da dieses ein hohes Gut in der Demokratie sei: "Es geht darum, diese Freiheit zu bewahren. Aber man sieht, wie schwer das ist, wenn es Feinde dieser Demokratie gibt." Borjans betonte, man müssen denen entgegentreten, für die Verunsicherung das Hauptziel sei. Dabei verteidigte er die Corona-Maßnahmen und sagte, es sei ein Trugschluss zu glauben, diese seien gar nicht nötig gewesen. Wegen der guten Entwicklung, was die Ausbreitung der Pandemie in Deutschland gegenüber anderen Staaten angehe, sei man gewissermaßen ein Opfer des eigenen Erfolgs.
Gastronomen bereiten sich auf Wiederöffnungen vor
Anders als etwa in Niedersachsen, wo Restaurants bereits heute wieder für Gäste öffnen dürfen, geht es in Schleswig-Holstein mit den Lockerungen in der Gastronomie erst in einer Woche wieder los. Die Vorbereitungen dazu laufen aber schon. Gleiches gilt in Hamburg - auch wenn hier der genaue Termin für die Wiederöffnungen noch nicht bekannt ist.
Fleischindustrie wehrt sich gegen Vorwürfe
Die Fleischindustrie hat den Vorwurf zurückgewiesen, durch schlechte Arbeitsbedingungen die Gesundheit von Beschäftigten zu gefährden. Zuvor war es in mehreren Betrieben zu einer massiven Häufung von Corona-Infektionen gekommen. Die Hauptgeschäftsführerin des Verbands der Deutschen Fleischwirtschaft, Heike Harstick, sagte der "Süddeutschen Zeitung", aus ihrer Sicht seien nicht vor allem die Arbeitsbedingungen schuld. Als kritische Infrastruktur habe man die Produktion aber nicht wie die Autoindustrie einfach stoppen können. Harstick warnte vor strengeren Auflagen, etwa bei der Unterbringung von Arbeitern. Viele Betriebe würden dann nicht mehr wettbewerbsfähig sein.
Stellen Sie Hamburgs Sozialsenatorin Ihre Fragen
In der Corona-Krise beantworten viele Politiker in den NDR Programmen Fragen von Zuschauern, Hörern oder Internet-Nutzern des Norddeutschen Rundfunks. Heute macht das die Hamburger Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) auf NDR 90,3. Schwerpunkt der Fragestunde ab 10 Uhr dürften die schrittweisen Wiederöffnungen der Kitas sein. Die Infos finden Sie hier:
Infos zur Corona-Krise auch im NDR.de Newsletter
Die Corona-Krise hat das Leben auch in Norddeutschland stark verändert. Mit dem NDR Newsletter bleiben Sie in diesen unruhigen Zeiten immer auf dem Laufenden - mit Nachrichten, Reportagen, Hintergrund-Infos und Programm-Tipps. Der NDR Newsletter wird von montags bis freitags immer nachmittags verschickt. Hier können Sie ihn abonnieren.
Mecklenburg-Vorpommern: Treffen zum Grenzverkehr in Corona-Zeiten
Der Grenzverkehr in Corona-Zeiten ist heute Anlass für ein Treffen von Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU) mit CDU-Bundes- und Landespolitikern, Vertretern von Gesundheitswesen und Polizei in Linken (Vorpommern-Greifswald). Viele Einwohner der deutsch-polnischen Region leiden unter der Schließung der Grenze. Vor allem Schüler und Berufspendler sind dadurch beeinträchtigt.
Abi-Klausuren in Niedersachsen beginnen
Mit Geschichtsklausuren beginnen heute in Niedersachsen die wegen der Coronavirus-Krise verschobenen Abiturprüfungen. Voraussichtlich rund 12.000 Schüler schreiben landesweit ihre Abschlussarbeiten, wie das Kultusministerium in Hannover mitteilte.
Industrie- und Handelskammern stellen Konzept für Aufbau vor
Die Industrie- und Handelskammern (IHK) in Norddeutschland haben ein gemeinsames Konzept für die Überwindung der Corona-Krise entwickelt, das sie heute vorstellen wollen. In einer Online-Konferenz wird ein Positionspapier zu verschiedenen Themenfeldern wie zum Beispiel Tourismus, maritime Wirtschaft, Außenwirtschaft, Energiepolitik und Ernährungswirtschaft präsentiert.
Corona-Auflagen in Niedersachsen und MV werden gelockert
Sowohl in Mecklenburg-Vorpommern als auch in Niedersachsen dürfen sich Angehörige von zwei Haushalten von heute an wieder privat treffen. Die Begrenzung auf zwei Einzelpersonen fällt. Die Kindertagespflege ist in beiden Ländern unter Auflagen wieder erlaubt.
In Niedersachsen dürfen Restaurants, Gaststätten, Cafés und Biergärten wieder öffnen - mit 50 Prozent ihrer Platz-Kapazitäten. Außerdem müssen Gäste vorher reservieren und ihre Kontaktdaten hinterlegen. Die Verkaufsflächen-Beschränkungen im Einzelhandel fallen weg. Touristen dürfen wieder nach Niedersachsen kommen - zunächst jedoch nur in Ferienwohnungen oder Häuser und auf Campingplätze, die mit einer maximalen Auslastung von 50 Prozent belegt werden können.
In Mecklenburg-Vorpommern öffnen teilweise die Einrichtungen zur beruflichen Bildung, ebenso Fahrschulen. Zudem dürfen Breitensportler dort wieder auf Sportplätzen aktiv sein.
Corona-Beiträge aus den Regionalmagazinen vom Sonntag
Das NDR Fernsehen hat in seinen Landesmagazinen auch gestern Abend über verschiedene Aspekte der Corona-Krise im Norden berichtet. Hier eine Auswahl von Beiträgen:
Eine neue Woche im Coronavirus-Live-Ticker
Guten Morgen! NDR.de berichtet mit dem Coronavirus-Live-Ticker auch heute über die Entwicklungen in den norddeutschen Ländern. Sie finden neben Nachrichten Inhalte aus den Hörfunkprogrammen des Norddeutschen Rundfunks sowie des NDR Fernsehens. Mehr Hintergrund-Informationen gibt es in dieser Tabelle und auf den folgenden Seiten:
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 10. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 9. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 8. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 7. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 6. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 5. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 4. Mai