Linke-Politiker Dietmar Bartsch © DBT/Inga Haar
Linke-Politiker Dietmar Bartsch © DBT/Inga Haar
Linke-Politiker Dietmar Bartsch © DBT/Inga Haar
AUDIO: Bartsch: "Linke Spaltungen haben bisher immer nur Rechts genutzt" (8 Min)

Bartsch nach Rückzug der Linken-Spitze: "Wir werden kämpfen"

Stand: 19.08.2024 11:45 Uhr

Trotz schlechter Umfragewerte und dem Rückzug der Führungsspitze sieht der ehemalige Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, Bartsch, gute Chancen dafür, dass seine Partei in Deutschland weiter existiert.

Entscheidend sei der Wiedereinzug in den Bundestag im kommenden Jahr, sagte Dietmar Bartsch im Interview auf NDR Info. "Und darum werden wir kämpfen." Natürlich sei die Partei in einer schwierigen Situation, wie das schlechte Ergebnis bei der Europawahl und das Ausscheiden aus mehreren Landtagen zeige. "Wir haben insgesamt wenige Erfolge, aber ich sage auch: Die Linke lebt", gab sich Bartsch optimistisch.

Engagement in den ostdeutschen Ländern stärken

Der Rückzug der Vorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan ist seiner Aussage nach unproblematisch. Personen auszutauschen sei das Einfachste, und er ziehe den Hut vor den beiden. Aber: "Wir brauchen auch einen Wechsel im Kurs."

Es komme darauf an, sich auf seine Stärken zu besinnen. Das sei zum einen ein besonderes Engagement in den ostdeutschen Ländern. Zum anderen sollte sich die Linke nach Ansicht von Bartsch wieder auf die soziale Frage konzentrieren. "Wenn ich sehe , dass selbst zur Zeiten der Ampel die Kinderarmut in Deutschland gestiegen ist - das ist ein unhaltbarer Zustand", kritisierte der Linken-Politiker aus Mecklenburg-Vorpommern.

Weitere Informationen
Simone Oldenburg, Bildungsministerin © dpa-Bildfunk Foto: Frank Hormann

MV-Linke setzt nach Rückzug der Bundesspitze auf ostdeutsche Themen

Spitzenvertreter aus Mecklenburg-Vorpommern wollen den personellen Neuanfang auch für einen Kurswechsel nutzen. mehr

"Wir werden einen Aufbruch hinbekommen"

Die Abspaltung des Bündnis Sarah Wagenknecht habe er immer bedauert, sagte Bartsch. "Denn linke Spaltungen haben bisher immer nur Rechts genutzt." Er sei jedoch skeptisch, ob das BSW überhaupt eine linke Partei sein wird. Für die Linke selbst gehe es darum, ihre Funktion in der Gesellschaft zu beschreiben, "konkret den Menschen zu helfen und gleichzeitig die Vision einer anderen Gesellschaft aufzumachen".

Die Partei müsse sich auf Bundesebene mit der gescheiterten Ampelpolitik auseinandersetzen. Bei den aktuellen Herausforderungen sei "eine linke Stimme dringend notwendig", so Bartsch. "Wir werden einen Aufbruch hinbekommen und in Sachsen und Thüringen kämpfen wir jetzt um ordentliche Ergebnisse."

Weitere Informationen
Martin Schirdewan, Bundesparteivorsitzende der Partei Die Linke, und Janine Wissler, Bundesparteivorsitzende der Partei Die Linke, stehen vor Mikrofonen. © dpa Foto: Britta Pedersen
3 Min

Linken-Spitze kündigt Rückzug an: "Es kann kein Weiter-so geben"

Das Europawahl-Ergebnis sei ein Warnschuss gewesen, sagt Martin Schirdewan. Seine Kollegin Janine Wissler sieht innerhalb der Partei einen klaren "Wunsch nach einer personellen Neuaufstellung". (19.08.2024) 3 Min

Dietmar Bartsch, Vorsitzender der Bundestagfraktion, Die Linke. © Screenshot

Bartsch-Rückzug: MV verliert bundespolitisch an Bedeutung

Beunruhigende Entwicklung: Mecklenburg-Vorpommern stellt immer weniger Spitzenpolitiker auf Bundesebene. (16.08.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR Info | 19.08.2024 | 07:47 Uhr

Ein Smartphone mit einem eingeblendeten NDR Screenshot (Montage) © Colourbox Foto: Blackzheep

NDR Info auf WhatsApp - wie abonniere ich die norddeutschen News?

Informieren Sie sich auf dem WhatsApp-Kanal von NDR Info über die wichtigsten Nachrichten und Dokus aus Norddeutschland. mehr

Eine Frau schaut auf einen Monitor mit dem Schriftzug "#NDRfragt" (Montage) © Colourbox

#NDRfragt - das Meinungsbarometer für den Norden

Wir wollen wissen, was die Menschen in Norddeutschland bewegt. Registrieren Sie sich jetzt für das Dialog- und Umfrageportal des NDR! mehr

Mehr Nachrichten

Beschäftigte von Volkswagen demonstrieren bei den Tarifverhandlungen von Volkswagen und IG Metall in Wolfsburg. © dpa-Bildfunk Foto: Alicia Windzio

VW-Tarifrunde: Tausende Mitarbeiter protestieren in Wolfsburg

IG Metall und Betriebsrat betonten vor Gesprächsbeginn, vor Weihnachten eine Lösung zu wollen - und wiesen auf mögliche Warnstreiks hin. mehr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?