Bartsch nach Rückzug der Linken-Spitze: "Wir werden kämpfen"
Trotz schlechter Umfragewerte und dem Rückzug der Führungsspitze sieht der ehemalige Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, Bartsch, gute Chancen dafür, dass seine Partei in Deutschland weiter existiert.
Entscheidend sei der Wiedereinzug in den Bundestag im kommenden Jahr, sagte Dietmar Bartsch im Interview auf NDR Info. "Und darum werden wir kämpfen." Natürlich sei die Partei in einer schwierigen Situation, wie das schlechte Ergebnis bei der Europawahl und das Ausscheiden aus mehreren Landtagen zeige. "Wir haben insgesamt wenige Erfolge, aber ich sage auch: Die Linke lebt", gab sich Bartsch optimistisch.
Engagement in den ostdeutschen Ländern stärken
Der Rückzug der Vorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan ist seiner Aussage nach unproblematisch. Personen auszutauschen sei das Einfachste, und er ziehe den Hut vor den beiden. Aber: "Wir brauchen auch einen Wechsel im Kurs."
Es komme darauf an, sich auf seine Stärken zu besinnen. Das sei zum einen ein besonderes Engagement in den ostdeutschen Ländern. Zum anderen sollte sich die Linke nach Ansicht von Bartsch wieder auf die soziale Frage konzentrieren. "Wenn ich sehe , dass selbst zur Zeiten der Ampel die Kinderarmut in Deutschland gestiegen ist - das ist ein unhaltbarer Zustand", kritisierte der Linken-Politiker aus Mecklenburg-Vorpommern.
"Wir werden einen Aufbruch hinbekommen"
Die Abspaltung des Bündnis Sarah Wagenknecht habe er immer bedauert, sagte Bartsch. "Denn linke Spaltungen haben bisher immer nur Rechts genutzt." Er sei jedoch skeptisch, ob das BSW überhaupt eine linke Partei sein wird. Für die Linke selbst gehe es darum, ihre Funktion in der Gesellschaft zu beschreiben, "konkret den Menschen zu helfen und gleichzeitig die Vision einer anderen Gesellschaft aufzumachen".
Die Partei müsse sich auf Bundesebene mit der gescheiterten Ampelpolitik auseinandersetzen. Bei den aktuellen Herausforderungen sei "eine linke Stimme dringend notwendig", so Bartsch. "Wir werden einen Aufbruch hinbekommen und in Sachsen und Thüringen kämpfen wir jetzt um ordentliche Ergebnisse."