Bahn und GDL verhandeln wieder - vorerst keine Streiks mehr
Nach dem sechsten Lokführer-Streik, der am Mittwoch zu Ende gegangen war, verhandelt die GDL wieder mit der Deutschen Bahn. Weitere Streiks sind somit vorerst abgewendet.
Beide Tarifpartner seien zuversichtlich, in der kommenden Woche ein Ergebnis mitteilen zu können, teilten die Deutsche Bahn und die GDL in identischem Wortlaut am Sonnabend mit. Die GDL sehe bis dahin von weiteren Streiks ab. "Zu vielen Themen wurde eine Verständigung erreicht", hieß es. Die Verhandlungen finden demnach im kleinsten Kreis und hinter verschlossenen Türen statt. Über den weiteren Verhandlungsstand sei Stillschweigen vereinbart worden. "Die Verhandlungen sind intensiv, aber konstruktiv", so Bahn und GDL weiter.
Festgefahrener Tarifstreit zwischen GDL und Bahn
Der sechste Streik der Lokführer der Deutschen Bahn war am Mittwochmorgen nach 24 Stunden wie geplant beendet worden. Hauptstreitpunkt im Tarifkonflikt ist die Arbeitszeit. Die Gewerkschaft fordert eine Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden ohne finanzielle Einbußen. Die Bahn hatte bislang angeboten, diese in zwei Stufen von derzeit 38 Stunden auf 36 Stunden abzusenken - ohne Lohneinbußen.
Wissing machte sich für "Osterfrieden" stark
Mit Blick auf die anstehenden Ferien und Feiertage hatte sich Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zu den andauernden Streiks bei der Bahn und im Luftverkehr geäußert. Der Minister forderte von den Gewerkschaften einen "Osterfrieden" in den beiden Bereichen. "Die Gewerkschaften sollten rechtzeitig klarstellen, dass während der Osterzeit nicht gestreikt wird", hatte Wissing der "Neuen Osnabrücker Zeitung" gesagt. Über Ostern seien zahllose soziale Begegnungen geplant, die nicht stattfinden könnten, wenn die Bahn nicht fahre und Flugzeuge am Boden blieben.
Streiks im Luftverkehr legen Airports im Norden lahm
Am Donnerstag hatte ein Streik des Luftsicherheitspersonals den Flugverkehr in Hamburg lahmgelegt. Zum Ferienbeginn in Hamburg und Niedersachsen konnten in Hannover bis Freitagmittag keine Flugzeuge abheben. Zudem wird am Wochenende im Busverkehr in Schleswig-Holstein gestreikt. Für Reisende im Norden bedeutet das Unsicherheit und fehlende Planbarkeit.