Arbeitslosenzahlen für April: Frühjahrsflaute auf dem Arbeitsmarkt
Statt der üblichen Frühjahrsbelebung herrscht im April auf dem deutschen Arbeitsmarkt eher Flaute. Die Arbeitslosenzahl liegt um 164.000 Personen und 0,3 Prozentpunkte höher als vergangenes Jahr. Nach Mecklenburg-Vorpommern im März hat Hamburg jetzt die höchste Arbeitslosenquote im Norden.
Von März auf April ging die Zahl der Arbeitslosen bundesweit zwar um 20.000 auf 2,75 Millionen zurück, wie die Bundesagentur für Arbeit am Dienstag mitteilte. Der Rückgang fiel damit aber geringer aus als im Frühjahr üblich. Die Arbeitslosenquote blieb im Monatsvergleich unverändert bei 6,0 Prozent. Im Frühjahr und mit zunehmend besserer Witterung suchen Arbeitgeber wieder mehr Arbeitskräfte für die saisonalen Berufe. Davon profitieren in der Regel vor allem jüngere Menschen.
Niedersachsen: 4 Prozent mehr Erwerbslose als vor einem Jahr
In Niedersachsen ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4 Prozent gestiegen. Insgesamt waren 260.172 Menschen arbeitslos gemeldet, die Arbeitslosenquote liegt weiter bei 5,9 Prozent (Vorjahr: 5,7 Prozent). Wie im Frühjahr üblich ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat gesunken - allerdings nur um 1 Prozent. Gleichwohl würden viele Unternehmen weiterhin händeringend nach Arbeitskräften, insbesondere nach Fachkräften suchen. "Deshalb wollen wir Langzeitarbeitslose und auch geflüchtete Menschen mit geringen Sprachkenntnissen besser und schneller in Arbeit bringen", sagt Johannes Pfeiffer, Chef der Bundesagentur für Arbeit Niedersachsen-Bremen.
Mecklenburg-Vorpommern: 64.700 Menschen ohne Job
In Mecklenburg-Vorpommern gab es im April rund 64.700 Menschen ohne Job. Das sind 2 Prozent und 1.300 Personen mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 7,9 Prozent (Vorjahr: 7,8 Prozent). Im Vergleich zum Vormonat März ist die Zahl der Arbeitslosen um 3.400 gesunken. "Davon profitierten alle Alters- und Personengruppen“, sagte Markus Biercher, Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit.
Schleswig-Holstein: Tourismus lässt Arbeitslosenzahlen saisonal sinken
Mit 91.400 Arbeitslosen im April dieses Jahres ist die Arbeitslosenquote in Schleswig-Holstein im Vergleich zum Vorjahr von 5,6 Prozent auf jetzt 5,7 Prozent gestiegen. Die alljährliche Frühjahrsbelebung sorgte aber auch hier für einen saisonalen Rückgang der Erwerbslosenzahlen um 1.800 Personen beziehungsweise 1,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Insbesondere die touristisch geprägten Kreise Nordfriesland (-15,5 Prozent) und Ostholstein (-12,5 Prozent) leisteten dabei einen maßgeblichen Beitrag, so Biercher.
Hamburg: Mehr Arbeitslose als im Vormonat
In Hamburg ist die Zahl der Arbeitslosen im April im Vergleich zum März anders als in den anderen norddeutschen Bundesländern gestiegen - um 110 auf 87.466 Personen. Die Arbeitslosenquote liege wie im Vormonat bei 8,0 Prozent, teilte die Agentur für Arbeit mit. Vor einem Jahr lag die Quote bei 7,3 Prozent. "Im vierten Monat in Folge liegt die Arbeitslosigkeit über 87.000", sagte der Chef der Hamburger Agentur für Arbeit, Sönke Fock. "Die erhoffte Frühjahrsbelebung bleibt damit ähnlich wie im Vorjahr doch leicht hinter den Erwartungen zurück."
Die Bundesagentur für Arbeit griff für die Statistik auf Datenmaterial zurück, das bis zum 15. April vorlag.