Zweifel an Finanzierung der Hafenautobahn A26-Ost
Der Bau der Hafenautobahn A26-Ost gilt neben einer neuen Köhlbrandquerung als das wichtigste Verkehrsprojekt im Hamburger Hafen. Nun wachsen die Zweifel, ob der Bund sich an der Finanzierung beider Projekte beteiligt. Die stellvertretende Vorsitzende des Haushaltsausschusses im Bundestag, Bettina Hagedorn (SPD), stellt das in Frage.
Rund sieben Milliarden Euro: So viel Geld wird nach Informationen von NDR 90,3 aktuell für den Bau von A26-Ost und einen Tunnel unter den Köhlbrand zusammen veranschlagt. Beide Routen verlaufen weitgehend parallel durch den Hamburger Hafen. Bei der A26-Ost hat bereits das Planfeststellungsverfahren begonnen, beim Köhlbrand wird noch geplant.
Hagedorn: Man kann sich nicht beide Projekte leisten
Wer glaube, dass man sich beides leisten könne, der habe den Schuss nicht gehört, sagte Hagedorn. Die SPD-Politikerin war bis vor Kurzem Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium unter Olaf Scholz (SPD) und ist jetzt die wichtigste Vertreterin der Ampelkoalition im Haushaltsausschuss. Bei einigen geplanten Projekten im ganzen Bundesgebiet müsse man angesichts knapper Kassen den Rotstift ansetzen, sagte sie bei einer Diskussion in der Patriotischen Gesellschaft in Hamburg.
Widerspruch mehrerer Parteien
Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) verteidigte dagegen die Autobahn-Planung. Man könne es sich schlicht nicht leisten, dass der Lkw-Verkehr durch die Straßen in Hamburgs Süden rolle. CDU-Fraktionschef Dennis Thering forderte, dass die A26-Ost endlich umgesetzt werden müsse. Die AfD appelliert an Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), sich gegenüber den skeptischen Grünen durchzusetzen. Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer, meinte, wer die A26-Ost gegen die Köhlbrandquerung ausspiele, schade dem Wirtschaftsstandort Hamburg.
Hafenwirtschaft kontra Umweltverbände
Umweltverbände lehnen die A26-Ost schon länger ab - aus Klimaschutzgründen. Dagegen verteidigte Gunther Bonz, der Chef des Unternehmensverbands Hafen Hamburg das Projekt. Die neue Autobahn würde innerstädtische Straßen um bis zu 50 Prozent entlasten, etwa die Cuxhavener Straße.