Zensus 2022: So teuer ist Umziehen in Hamburg

Stand: 25.07.2024 06:00 Uhr

Wer in Hamburg die Wohnung wechseln möchte, muss in der neuen Wohnung deutlich mehr bezahlen als vorher. Das zeigen Zahlen aus dem Zensus 2022, die NDR Data mit Daten zur Mietpreishöhe von Wohungsangeboten in Hamburg abgeglichen hat. Der durchschnittliche Aufpreis beträgt in einigen Lagen weit mehr als 50 Prozent.

Wie hoch sind die durchschnittlichen Bestandsmieten und was kostet es, wenn man eine neue Wohnung sucht? Dies lässt sich in einer Karte ablesen, die die Bestandsmieten aus dem Zensus 2022 und den Mietpreisen für Hamburg darstellt. Erstellt wurde sie von NDR Data. Auch die Mietpreisentwicklung in Hamburg lässt sich fast straßengenau ablesen. Denn die Karte unterteilt Hamburg in ein Raster mit Quadraten von je einem Kilometer Länge. Wenn man weiter in die Karte reinzoomt, werden auch die Stadtteilgrenzen angezeigt.

Mietpreise im Hamburger Stadtgebiet

Auf den Kilometer genau lässt sich so sehen, wie hoch die Bestandsmieten sind und was eine aktuelle Mietwohnung im Schnitt kostet. Im Hamburger Durchschnitt zahlt jemand vier Euro Monatsmiete pro Quadratmeter zusätzlich, der jetzt einen Mietvertrag in Hamburg abschließt, verglichen mit den Alteingesessenen am selben Ort. Doch die Unterschiede zwischen Altmieten und Preisen bei Neuvermietung schwanken je nach Lage erheblich. Die Zahlen zu den Bestandsmieten stammen aus dem Zensus 2022, die Preise bei Neuvermietung wurden vom Finanzdienstleister Value Markdaten erhoben, der regelmäßig den Immobilienmarkt in Deutschland bewertet. Sie stammen ebenfalls aus dem Mai 2022.

Reinhard Postelt © NDR Foto: Marco Peter
AUDIO: Hamburg: Wie die Mietpreise das Umziehen in Hamburg verteuern (1 Min)

Umzug in Stellingen bis zu 70 Prozent teurer

Gerade in Stadtteilen mit noch vergleichsweise günstigen Bestandsmieten kann der aktuell verlangte Aufpreis besonders hoch sein. Beispiel Osdorf: Bei Bestandsmieten von knapp 8 Euro und Angebotsmieten von fast 14 Euro ergibt sich ein Aufpreis von 74 Prozent. Auch in Teilen von Stellingen ergeben sich Steigerungen von 60 bis 70 Prozent. Umgekehrt ist in einigen teuren Quartieren das Mietniveau so hoch, dass die Differenz zwischen Angebots- und Bestandsmieten gering ausfällt. Dies gilt für Teile von Uhlenhorst (2 Prozent) und Teile von Blankenese (11 Prozent). Andere traditionell teure Ecken steigen weiter im Preis. Harvestehude bis zu 50 Prozent Differenz, Hafencity bis zu 66 Prozent und in Volksdorf bis zu 66 Prozent.

Wo in Hamburg sind die Mietpreise besonders hoch?

Die genauen Daten werden angezeigt, wenn man mit der Maus auf die kleinen Quadrate geht. Mit Klick auf "+" und "-" können Sie bis in Ihre Nachbarschaft hineinzoomen. Dabei werden auch die Stadtteile angezeigt. Im Button rechts können Sie Bestandsmieten (2022) und Angebotsmieten (2022) auswählen.

Bezirke: Harburg hat geringsten Mietaufschlag

Auch auf der Ebene der Bezirke ergibt sich für Hamburg ein unterschiedliches Bild. Jeder Bezirk ist bei Neuvermietung von höheren Mieten betroffen und Altona hat mit fast fünf Euro Aufpreis gegenüber langjährigen Mieterinnen und Mietern den größten Preisanstieg erlebt, eine Steigerung um über 50 Prozent. Die Mieten in Altona sind somit fast genau so teuer wie in Eimsbüttel und Hamburg-Nord mit ihren luxuriösen Alleen und Villen: 14 bis 15 Euro werden in neuen Mietverträgen pro Quadratmeter verlangt.

Methodik und Quellen

Für den Artikel wurden dem NDR die Angebotsmieten von der Value AG (Value Marktdaten) zur Verfügung gestellt, die laut eigenen Angaben über 100 verschiedene Quellen auswertet. Im Vergleich mit den Bestandsmieten aus dem aktuellen Zensus des Statistischen Bundesamtes zeigt sich, in welchen Regionen die Mieten besonders stark gestiegen sind.

Sowohl die Deutschlandkarte als auch die Gitterkarten mit einer Auflösung von 1km x 1km basieren auf von Value beobachteten Angeboten (ohne möblierte Wohnungen), geben also die echte Preisentwicklung wieder. Es werden nur Zellen dargestellt, in denen mindestens drei Wohnungen neu vermietet wurden.

Eine ähnliche Auswertung erschien zuerst in der ZEIT.

Lediglich im Bezirk Harburg ist die Differenz zwischen Angebots- und Bestandsmiete geringer als in den anderen Bezirken: Gute zwei Euro, etwa 30 Prozent mehr kostet der Zuzug oder Umzug hier. Damit ist Harburg auch der einzige Bezirk, in dem man in einem neuen Mietvertrag weniger als elf Euro pro Quadratmeter zahlen muss.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 25.07.2024 | 08:00 Uhr

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