Wohnungswirtschaft fordert mehr Neubauten von der Stange

Stand: 18.07.2023 12:25 Uhr

Günstiger bauen mit Häusern wie von der Stange - diese Idee kommt auch in Hamburg nicht richtig voran. Das jedenfalls kritisiert der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW). Zu ihm gehören die Genossenschaften und die städtische SAGA.

Die Wohnungsgenossenschaften fordern schon lange ein Bauen nach dem Lego-Prinzip. Denn, so die Begründung, dadurch ließen sich die Baukosten zumindest ein bisschen drücken. Doch bei den Bezirksämtern und den Bauprüfungsbehörden sehen die Genossenschaften noch keine große Bereitschaft für ein Umdenken hin zum seriellen Bauen - möglicherweise aus Sorge vor monotonen Neubau-Projekten.

Erneute Warnung vor Einbruch beim Wohnungsbau

Dabei sei die Lage wirklich ernst, sagt Andreas Breitner, der VNW-Verbandsdirektor. Er warnt vor einem dramatischen Einbruch beim Wohnungsbau wegen stark steigender Kosten. Und ohne öffentliche Fördermittel sei bezahlbares Wohnen ohnehin kaum noch möglich. Außerdem fordert der VNW erneut ein Umdenken beim Thema Erbbaurecht. Auch dadurch würden die Kosten unnötig in die Höhe getrieben.

Schätzung: Bau von 1.700 Wohnungen in 2023

Der Verband rechnet damit, dass seine Mitgliedsunternehmen in diesem Jahr mit dem Bau von knapp 1.700 Wohnungen beginnen wird. Vor vier Jahren waren es noch mehr als 3.000. Der VNW vertritt die Genossenschaften und städtischen Wohnungsunternehmen in Norddeutschland, in Hamburg sind das rund 40 Prozent der Wohnungen

Weitere Informationen
Ein Bauarbeiter schaut sich einen Bauplan auf einer Baustelle an. © fotolia Foto: Rawpixel.com

Zahl der Baugenehmigungen in Hamburg bricht ein

Im ersten Halbjahr gab es fast 50 Prozent weniger Genehmigungen als im Vorjahreszeitraum. Das wird sich wohl auch auf die Mieten auswirken. (12.07.2023) mehr

Das Logo der Hamburger SAGA ist an der Geschäftsstelle Eimsbüttel zu sehen. © picture alliance / dpa Foto: Daniel Reinhardt

SAGA plant in Hamburg große Grundstücks- und Wohnungskäufe

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft hat nach eigenen Angaben Angebote für Wohnungen, Grundstücke und geplante Häuser für rund eine Milliarde Euro. (08.07.2023) mehr

Klara Geywitz (SPD, M), Bundesbauministerin, Karen Pein (SPD), Senatorin für Stadtentwicklung, und Andreas Breitner, vom Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V., stehen bei einer Presserunde in den Räumen der Behörde für Stadtentwicklung. © picture alliance/dpa Foto: Christian Charisius

Hilfe für den Wohnungsbau: Geywitz will weniger DIN-Vorgaben

Wie kann man den stockenden Wohnungsbau wieder in Gang bringen? Die Bundesbauministerin hat in Hamburg Vorschläge gemacht. (26.06.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 18.07.2023 | 13:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Wohnungsmarkt

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Vor dem HVV-Fahrkartenautomat stehen vier Menschen, um sich ein Ticket zu kaufen. © picture alliance Foto: Chris Emil Janßen

Hamburg: HVV erhöht seine Fahrkartenpreise ab 2025

Viele Einzelfahrkarten sollen etwa 10 Cent teurer werden und die 9-Uhr-Tageskarte soll ihre Zeit-Beschränkung verlieren. mehr