Stromnetz und Gasnetz in Hamburg sollen fusionieren
Die städtischen Energienetzbetreiber für Strom und Gas sollen im kommenden Jahr fusionieren. Das hat die Stadt Hamburg als Eigentümerin beider Gesellschaften am Mittwoch entschieden.
Von der Fusion würden auch die rund 1,5 Millionen Kundinnen und Kunden profitieren. Eine "nachhaltige Versorgungssicherheit der Energienetze" sei dadurch gesichert, sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) zu NDR 90,3. Seit einem Jahr hatte man über eine engere Zusammenarbeit der Energie- und Umweltunternehmen beraten. Gewerkschaften und Betriebsräte waren frühzeitig eingebunden. Am Mittwoch gab es dann das endgültige "Go" für die Fusion.
Kein Stellenabbau
Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) als Aufsichtsratsvorsitzender beider Gesellschaften und Dressel haben zugesagt, dass zum Beispiel keine Stellen abgebaut werden. "Wir brauchen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", betont Dressel. Ohne die Erfahrung und den Einsatz der Belegschaft sei die Energiewende in den nächsten Jahren in Hamburg nicht hinzukriegen.
Endgültige Fusion 2027
Die Entscheidung zur Fusion von Stromnetz und Gasnetz ist auch eine Konsequenz aus dem Volksentscheid von 2013 und dem vollständigen Rückkauf der Netzgesellschaften durch die Stadt Hamburg. Die Fusion soll in zwei Schritten erfolgen: Zunächst will man die gesellschaftsrechtlichen Dinge klären, dann das Organisatorische. Endgültig eins sollen Stromnetz und Gasnetz mit ihren rund 2.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dann 2027 sein.
Gewerkschaften: Zugeständnisse der Behörden
Die Gewerkschaften ver.di und IG Metall erklärten in einer gemeinsamen Mitteilung, seitens der zuständigen Behörden habe es "weitreichende Zugeständnisse in Richtung Mitbestimmung und Gewerkschaften gegeben, damit aus diesem politischen Willen der Fusion eine akzeptierte und erfolgreiche neue Gesellschaft erwachsen kann".