Streit um Hamburger Schiller-Oper: Stadt will Erhalt erzwingen
Das Tauziehen um den Erhalt der Schiller-Oper im Hamburger Stadtteil St. Pauli geht weiter: Die denkmalgeschützte Stahlkonstruktion muss wohl noch einen Winter ohne weitere Absicherung überstehen. Frühestens im kommenden Juni könnte die Stadt eingreifen.
Das Grundproblem bleibt: Die Stadt will die Eigentümerin zwingen, das historische Stahlgerüst der Schiller-Oper zu sichern und damit das Denkmal zu erhalten. Das will die Schilleroper Objekt GmbH aber ganz offensichtlich nicht. Sie will abreißen und ein Mehrfamilienhaus bauen - ohne die historische Struktur mit einzubeziehen. Ende August hatte sie zuletzt den Abriss beantragt. Da hatte die Stadt bereits ein sogenanntes Sicherungsverfahren eingeleitet.
Frist zur Sicherung läuft bis Juni
Das bedeutet: Wenn die Eigentümerin das Denkmal nicht sichert, tut es die Stadt auf deren Kosten. Dafür hat die Eigentümerin jetzt aber noch bis kommenden Juni Zeit. Für staatliche Eingriffe in Privateigentum gibt es hohe rechtliche Hürden. So wird die Schiller-Oper zu Tode geprüft, kritisiert die Linke Bürgerschaftsabgeordnete Heike Sudmann die jüngste Wendung in dem seit Jahren laufenden Denkmal-Streit.
Gutachten gibt Entwarnung zum Zustand
Aber es besteht noch Hoffnung für die Schiller-Oper: Im Frühjahr hatte ein Gutachten ergeben, dass das Stahlgerippe noch deutlich besser in Schuss ist, als gedacht.