Kein Ende im Streit um die Hamburger Schiller-Oper in Sicht
Wie geht's weiter mit der Schiller-Oper im Hamburger Stadtteil St. Pauli? Schon seit Jahren streiten Eigentümerin und Stadt über Erhalt und Sicherung der denkmalgeschützten Stahlkonstruktion. Ein Ende des Streits ist nicht wirklich in Sicht - das zeigt jetzt die Antwort des Senats auf eine Anfrage der Linken.
Von einem Trauerspiel spricht Heike Sudmann, Bürgerschaftsabgeordnete der Linken. In den vergangenen sechs Jahren hat sie mehr als 20 Anfragen zur Schiller-Oper an den Senat gestellt. Der Tenor ist unverändert: Wann tut sich was und warum macht die Stadt nicht mehr Druck auf die Eigentümerin?
Neues Gutachten der Stadt soll im Herbst vorliegen
Die Schilleroper Objekt GmbH will auf dem Grundstück bauen - ohne das denkmalgeschützte Stahlgerüst. Erfolgslos hatte sie gegen den Denkmalschutz geklagt und den Abriss beim Bezirk Hamburg-Mitte beantragt. Zuletzt sollte ein Gutachten beweisen, dass das Denkmal nicht mehr zu retten sei. Ein Gegengutachten der Stadt soll das widerlegen - das liegt aber erst im Herbst vor. Aus der Kulturbehörde heißt es: Bevor wir als Stadt eingreifen können, müssen wir Rechtssicherheit haben.
Der Senat wisse schon lange, dass die Eigentümerin alle Register ziehen werde, um den Abriss des Denkmals zu erreichen, so Sudmann. Sie fordert konsequenteres Handeln, damit das Stahlgerüst nicht noch einen Winter ungeschützt der Witterung ausgesetzt ist.
Schiller-Oper seit 2012 unter Denkmalschutz
In dem ehemaligen Zirkus, der später in ein Opern- und Theaterhaus umgewandelt wurde, traten einst Elefanten und Eisbären, aber auch Schauspielstars wie Hans Albers (1891-1960) und Asta Nielsen (1881-1972) auf. Die damals hochmoderne Zirkus-Stahlkonstruktion steht als deutschlandweit einzige ihrer Art seit 2012 unter Denkmalschutz.