Gutachten belegt: Hamburger Schiller-Oper besser erhalten als gedacht
Die denkmalgeschützte Schiller-Oper im Hamburger Stadtteil St. Pauli ist besser in Schuss als gedacht. Das hat ein Gutachten im Auftrag der Kulturbehörde ergeben. Dass die fällige Sanierung jetzt aber schnell losgeht, ist trotzdem eher unwahrscheinlich.
Dass Totgesagte länger leben, gilt offenbar auch für die Schiller-Oper. Schon seit 2014 streitet das Amt für Denkmalschutz mit der Eigentümerin über den Erhalt des historischen Stahlgerüsts. Die Eigentümerin will es am liebsten abreißen. Ein von ihr beauftragtes Gutachten kam dann auch zu dem Ergebnis, dass das Stahlgerippe nicht mehr zu retten sei.
Gutachten: Nur wenige Stahlteile müssten ausgetauscht werden
Das stimme ganz und gar nicht, zeigt jetzt eine wesentlich umfangreichere Untersuchung der Behörde. Demnach müssen nur etwa zehn Prozent der Stahlteile ausgetauscht werden. Geschätzte Kosten für die Sanierung: 1,2 Millionen Euro. Die Behörde will der Eigentümerin jetzt eine Frist setzen. Dagegen kann sie dann aber juristisch vorgehen - und bisher hat sie solche Möglichkeiten in der Regel genutzt.
Weiter unklar, wann das Denkmal gesichert wird
Der Senat lasse sich seit Jahren von der Eigentümerin auf der Nase herumtanzen, kritisiert die Bürgerschaftsabgeordnete Heike Sudmann (Die Linke) und fordert ein härteres Durchgreifen. Tatsächlich bleibt erstmal weiter unklar, wann das Denkmal gesichert wird. Das neue Gutachten zeigt aber: Auch diese Verzögerung wird es wahrscheinlich gut überstehen.