Streit um Hamburger Schiller-Oper: Gutachten verzögert sich
Wie das Skelett eines Zirkuszeltes steht das denkmalgeschützte Gerüst der Schiller-Oper seit Jahren im Hamburger Stadtteil St. Pauli. Eine Kleine Anfrage der Linken an den Senat hat nun ergeben, dass das rostige Stahlgerüst auch in diesem Winter ungeschützt der Witterung ausgesetzt bleibt.
Gutachten, Gegengutachten, Gerichtsverfahren, Zwangsandrohungen - schon seit Jahren streiten Kulturbehörde und die Schilleroper Objekt GmbH um den Erhalt der historischen Stahlkonstruktion. Diese unendlichen Verzögerungen müssen aufhören, fordert die Bürgerschaftsabgeordnete der Linkspartei Heike Sudmann.
Eigentümerin möchte denkmalgeschütztes Stahlgerüst loswerden
Die Antwort auf ihre jüngste Anfrage zeigt: Alles dauert mal wieder länger. Eigentlich sollte ein Behördengutachten zur Schiller-Oper jetzt vorliegen, jedoch soll es doch erst zum Jahresende fertig werden. Das Gutachten soll belegen, dass das historische Stahlgerüst noch zu retten ist. Die Eigentümerin hatte das zuletzt bestritten. Dass sie die Stahlträger und den damit verbundenen Denkmalschutz für ihre Baupläne loswerden möchte, ist schon lange kein Geheimnis mehr.
Ohne Rostschutz verfällt das Gerüst
Mehrfach hatte die Behörde schon gedroht, den Schutz der Konstruktion auf Kosten der Eigentümerin selbst in Auftrag zu geben - das konnte diese bisher aber immer abwenden. Ohne Rostschutz verfällt das Gerippe weiter. Es bleibe nur zu hoffen, dass die Schiller-Oper das Gebaren der Eigentümerin und des Senats überlebe, kommentierte Heike Sudmann.