Stillstand zum Ferienbeginn: Wie der Bahn-Warnstreik Hamburg trifft
Ein neuer bundesweiter Warnstreik bei der Bahn fällt in Hamburg in die Ferienzeit: Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) will den Zugverkehr in Deutschland ab Sonntagabend für 50 Stunden lahmlegen.
Betroffen ist die Zeit von Sonntag, 22 Uhr, bis Dienstagabend um 24 Uhr. Die Bahn bestätigte: In der Zeit wird der gesamte Fernverkehr vollständig eingestellt. Sämtliche ICE- und IC-Züge blieben dann in den Depots, und auch im Regionalverkehr werde "während des Streiks größtenteils kein Zug fahren", sagte ein Sprecher.
Fahrgäste können Tickets flexibel nutzen
Es ist bereits der dritte Warnstreik bei der Bahn in diesem Jahr und er fällt diesmal mitten in die Hamburger Pfingstferien, die vom 15. bis 19. Mai dauern. Fahrgäste, die ihre für den 14. bis 16. Mai geplante Reise aufgrund des Streiks verschieben möchten, können ihr bis einschließlich 11. Mai gebuchtes Ticket für den Fernverkehr ab sofort bis einschließlich Sonntagabend flexibel nutzen.
Ein Bahnsprecher ging davon aus, dass zumindest bis zum Warnstreikbeginn am Sonntagabend der Bahnverkehr weitgehend reibungslos aufrechterhalten werden könne. "Den Sonntag würde ich, nachdem was ich jetzt weiß, durchaus als verkehrssicher ansehen wollen", sagte der Sprecher.
Hamburger S-Bahn erwartet "massive Beeinträchtigungen"
Der Warnstreik soll die Deutsche Bahn, aber auch fast alle der rund 50 weiteren Bahn-Anbieter treffen. Die S-Bahn Hamburg rechnet mit "massiven Beeinträchtigungen". Beim letzten Warnstreik hatte es einen Notdienst gegeben. Der Eisenbahnbetreiber Metronom rät Pendlerinnen und Pendlern, von Sonntagabend bis Dienstag ganz auf Fahrten zu verzichten. Auch bei der AKN könnte es weitreichende Einschränkungen geben.
U-Bahnen und Busse der Hochbahn sollen fahren
Nicht vom Streik betroffen ist die Hochbahn - deren Busse und U-Bahnen sollen fahren. Die Metrobus-Linie 13 soll bis Elbbrücken oder bis zum Bahnhof Harburg verlängert werden, damit die Hamburgerinnen und Hamburger aus dem Süden mehr Chance haben, über die Elbe zu kommen.
Tarifgespräche stocken
Die EVG begründete den erneuten Warnstreik mit den stockenden Gesprächen, die seit über zwei Monaten geführt werden. Die Gewerkschaft verhandelt für rund 230.000 Beschäftigte und pocht auf zwölf Prozent mehr Lohn, mindestens aber 650 Euro im Monat mehr. Die Bahn will sich am Abschluss des öffentlichen Dienstes orientieren, der Ende April erzielt wurde.