Deutsche Bahn: Zugverkehr rollt wieder ohne Einschränkungen
Nach der Absage des zweitägigen Warnstreiks der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) rollt der Nah- und Fernverkehr laut Deutscher Bahn (DB) wieder ohne Einschränkungen.
"Wie angekündigt sind wir heute im Personenverkehr wieder mit dem kompletten Fahrplanangebot unterwegs", teilte die Bahn am Dienstag mit. Lediglich im Güterverkehr sei noch mit "einigen wenigen Einschränkungen" zu rechnen. Ab Mittwoch soll auch dort wieder der Regelbetrieb laufen.
Hohe Auslastung der Züge rund um Himmelfahrt
Laut DB können Fahrgäste ihre bis 11. Mai für die Reisetage 14. bis 16. Mai gebuchten Tickets bis zum 24. Mai flexibel nutzen. Das gilt für den Nah- und Fernverkehr. Alternativ können den Angaben zufolge bis 11. Mai für die Reisetage 14. Mai bis 16. Mai gebuchte Fahrkarten für den Fernverkehr kostenfrei erstattet werden. Zudem weist die DB auf die bei Zugausfällen und Verspätungen üblichen Fahrgastrechte hin. Da die Züge rund um Himmelfahrt bereits sehr hoch ausgelastet seien, rät die Bahn davon ab, Reisen ohne Reservierung auf den 17., 18. oder 21. Mai zu verlegen.
Nur wenige Einschränkungen am Montag
Am Montag hatte es im Norden nach Angaben der Deutschen Bahn nur wenige Einschränkungen im Zugverkehr gegeben. Der Bahnbetrieb sei "weitgehend planmäßig angelaufen", sagte ein Sprecher. Im Fernverkehr seien rund 90 Prozent der regulär geplanten Züge unterwegs gewesen. Der Regional- und S-Bahn-Verkehr lief weitgehend ohne streikbedingte Einschränkungen. Am Wochenende hatte die Bahn noch damit gerechnet, dass am Montag etwa ein Drittel der geplanten Fernzüge nicht verkehren werde.
Weil die Gewerkschaft EVG nicht nur mit der Deutschen Bahn, sondern parallel auch mit kleineren Konkurrenten über Tarifverträge verhandelt, gab es am Montag bei manchen privaten Gesellschaften Einschränkungen. In Schleswig-Holstein etwa sollte der Zugverkehr auf der Strecke Neumünster - Heide - Büsum erst am Dienstag wieder beginnen. Einschränkungen gab es auch zwischen Hamburg-Altona und Wrist sowie zwischen Hamburg Hauptbahnhof und Itzehoe. Bei der Norddeutschen Eisenbahn fielen Züge auf den Strecken Niebüll - Dagebüll und Niebüll - Tondern (Dänemark) aus. Bei der Ostdeutschen Eisenbahn Odeg in Mecklenburg-Vorpommern gab es nach Unternehmensangaben am Montag keine Störungen. Die Odeg ist wegen der Nutzung von DB-Infrastruktur bei Streiks in der Regel mitbetroffen.
50-stündiger Warnstreik am Sonnabend abgesagt
Der von der EVG ausgerufene 50-stündige Warnstreik sollte am Sonntag um 22 Uhr beginnen und am Dienstag um 24 Uhr enden. Die EVG hatte den geplanten Ausstand am Sonnabend überraschend abgesagt. Zuvor hatte es im Tarifkonflikt mit der Bahn unter Vermittlung des Arbeitsgerichts Frankfurt am Main eine Verständigung gegeben, die nun Grundlage weiterer Tarifverhandlungen sein wird. Die Tarifrunde betrifft 230.000 Beschäftigte, 180.000 davon arbeiten bei der Deutschen Bahn.
Für Mittwoch sind nun weitere Gespräche zwischen der EVG und der Bahn geplant. In einem "kleinen Kreis" solle dabei die offizielle Tarifverhandlungsrunde in der kommenden Woche in Fulda vorbereitet werden, hieß es von der Bahn.