Stadtklimaanalyse: Hamburg braucht mehr Grünflächen und Brunnen
Wie können sich die Menschen bei starker Hitze schützen? Wo in Hamburg kann Starkregen aufgefangen werden? Wie muss Stadtplanung in Zeiten des Klimawandels aussehen? Um das zu entscheiden, braucht man umfangreiche Daten. Jetzt hat die Umweltbehörde ihre aktualisierte Stadtklimaanalyse vorgelegt.
Die Stadtklimaanalyse liefert Klimadaten und Karten für ganz Hamburg. Man sieht, an welchen Punkten es im Sommer sehr heiß werden kann, wo es im Gegensatz dazu schattige Gebiete gibt oder wo es sich über Nacht schneller abkühlt als anderswo. Und auch wo sogenannte Kaltluftströmungen bei Hitze etwas Erholung bieten, ist dort abzulesen. "Wir müssen einfach punktgenau wissen, wo die Hotspots an extremen Hitzetagen liegen", sagt Michael Pollmann, Staatsrat der Umweltbehörde. Im Unterschied zu früheren Analysen hat man diesmal sehr viel feinmaschiger geschaut - was früher im Raster 50 Meter waren, sind diesmal 10 Meter. Die Stadtklimaanalyse wird auch auf der Internetseite der Umweltbehörde veröffentlicht.
Ziel: Kühle bei Nacht, Schatten bei Tag
In insgesamt acht Karten werden zum einen die Grundlagendaten - wie Lufttemperatur oder Windfelder - sowie die unterschiedlich genutzten Flächen der Stadt in bebauten und unbebauten Bereichen bewertet. Und es werden Aussagen zu Grün- und Freiflächen getroffen, die für das Lokalklima in Hamburg eine Rolle spielen. Auch zukünftige Bauwerke und Quartiere wurden bei der Analyse berücksichtigt, Beispiele sind die Autobahndeckel an der A7, die Quartiere Oberbillwerder oder auch Diebsteich und Grasbrook. Laut Umweltbehörde ist es wichtig, dass Hamburg ein gut verteiltes Netz grüner, unbebauter Flächen hat, die bei Nacht Kühle bringen und tagsüber Schatten spenden.
Wichtige Hinweise für die Stadtplanung
Für Stadtplanerinnen und -planer aber auch für Architektinnen und Architekten bietet die Klimaanalyse neben verlässlichen Daten auch diverse Vorschläge. Beispiele sind mehr Grünflächen, mehr Brunnen und Wasserspielplätze, eine Überdachung von Haltestellen, Sonnensegel oder auch Markisen. Außerdem sollten Neubauten parallel und nicht quer zu Kaltluftströmungen entstehen, sie sollten mit hellen Dächern ausgestattet sein und Schlaf- und Arbeitszimmer nicht nach Süden ausgerichtet werden.