Hamburgs Klimamonitor: Experten legen ernüchternde Zahlen vor
Bis 2030 soll es in Hamburg 70 Prozent weniger CO2-Emissionen geben als 1990: Dieses ehrgeizige Ziel hat sich der Hamburger Senat gestellt, um den Klimawandel zu bekämpfen. Aber ist das überhaupt realistisch? Der Klimabeirat der Stadt, ein Gremium aus Experten und Expertinnen, hat am Freitag den ersten Klimamonitor vorgelegt - und teils ernüchternde Zahlen präsentiert.
Ein Ergebnis: Jeder Hamburger und jede Hamburgerin ist für 7,8 Tonnen klimaschädliches CO2 im Jahr verantwortlich. Das ist zwar deutlich weniger als 1990, aber immer noch die Hälfte mehr als das, was die Stadt 2030 in ihren Klimazielen erreichen will. In Hamburg ist dabei der CO2-Ausstoß im Vergleich mit Gesamt-Deutschland langsamer gesunken.
In manchen Bereichen sogar Rückschritte gemacht
Der Hamburger Senat habe vieles in Sachen Klimaschutz angepackt, meint Jörg Knieling, Vize-Chef des Klimabeirats. "Aber die Werte zeigen: Die Wirkung der Politik muss einfach noch besser werden." In manchen Bereichen habe die Stadt in den vergangenen Jahren sogar Rückschritte gemacht. So ging die Menge an erneuerbar erzeugtem Strom in Hamburg zwischen 2019 und 2021 zurück. Neuere Zahlen sind bislang nicht verfügbar. "Hier ist deutlich, dass Hamburg bei Solarenergie im Vergleich mit anderen Bundesländern sehr weit hinten steht", sagte Knieling.
Zu viel Fläche wird versiegelt
Bei der Menge des Mülls und bei der Zahl der Autos trete Hamburg seit Jahren auf der Stelle, so der Klimabeirat. Außerdem werde durch den Wohnungsbau immer noch viel zu viel Fläche versiegelt. Der Klimamonitor soll künftig jährlich aktualisiert werden.