Hamburger Rathaus von dem Turm der Petrikirche aus fotografiert. © fotolia Foto: Scarol_anne
Hamburger Rathaus von dem Turm der Petrikirche aus fotografiert. © fotolia Foto: Scarol_anne
Hamburger Rathaus von dem Turm der Petrikirche aus fotografiert. © fotolia Foto: Scarol_anne
AUDIO: Erster Hamburger Klimamonitor vorgelegt (1 Min)

Hamburgs Klimamonitor: Experten legen ernüchternde Zahlen vor

Stand: 26.05.2023 16:31 Uhr

Bis 2030 soll es in Hamburg 70 Prozent weniger CO2-Emissionen geben als 1990: Dieses ehrgeizige Ziel hat sich der Hamburger Senat gestellt, um den Klimawandel zu bekämpfen. Aber ist das überhaupt realistisch? Der Klimabeirat der Stadt, ein Gremium aus Experten und Expertinnen, hat am Freitag den ersten Klimamonitor vorgelegt - und teils ernüchternde Zahlen präsentiert.

Ein Ergebnis: Jeder Hamburger und jede Hamburgerin ist für 7,8 Tonnen klimaschädliches CO2 im Jahr verantwortlich. Das ist zwar deutlich weniger als 1990, aber immer noch die Hälfte mehr als das, was die Stadt 2030 in ihren Klimazielen erreichen will. In Hamburg ist dabei der CO2-Ausstoß im Vergleich mit Gesamt-Deutschland langsamer gesunken.

Was ist der Hamburger Klimabeirat?

Den Klimabeirat gibt es seit April 2021 in Hamburg. Er soll den Senat als unabhängiges wissenschaftliches Gremium bei der Umsetzung des Hamburger Klimaschutzgesetzes und des Hamburger Klimaplans beraten und Impulsgeber bei der Klimapolitik sein. Der Klimabeirat besteht aus 15 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen. Die Zusammensetzung erfolgt für fünf Jahre durch den Senat. Der Klimabeirat tagt mindestens zweimal jährlich. (Quelle: Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft)

In manchen Bereichen sogar Rückschritte gemacht

Der Hamburger Senat habe vieles in Sachen Klimaschutz angepackt, meint Jörg Knieling, Vize-Chef des Klimabeirats. "Aber die Werte zeigen: Die Wirkung der Politik muss einfach noch besser werden." In manchen Bereichen habe die Stadt in den vergangenen Jahren sogar Rückschritte gemacht. So ging die Menge an erneuerbar erzeugtem Strom in Hamburg zwischen 2019 und 2021 zurück. Neuere Zahlen sind bislang nicht verfügbar. "Hier ist deutlich, dass Hamburg bei Solarenergie im Vergleich mit anderen Bundesländern sehr weit hinten steht", sagte Knieling.

Zu viel Fläche wird versiegelt

Bei der Menge des Mülls und bei der Zahl der Autos trete Hamburg seit Jahren auf der Stelle, so der Klimabeirat. Außerdem werde durch den Wohnungsbau immer noch viel zu viel Fläche versiegelt. Der Klimamonitor soll künftig jährlich aktualisiert werden.

Weitere Informationen
Birken im Hamburger Raakmoor. © NDR Foto: Kathrin Weber

Klimabeirat: Hamburg muss sich mehr für Klimaschutz einsetzen

Die Fortschreibung des Klimaschutzgesetzes reiche in der jetzigen Form nicht aus. Senat und Bürgerschaft müssen deutlich ambitionierter werden. (23.03.2023) mehr

Eine neue Brücke wird in Hamburg-Alsterdorf eingesetzt. © NDR

Hamburger Klimabeirat bezweifelt Umwelt-Nutzen der U5

Der Klimabeirat Hamburg übt deutliche Kritik am geplanten Bau der U5. Der Verkehrssenator reagierte emotional. (03.02.2023) mehr

Verkehrsschild in einer Tempo-30-Zone © picture alliance / JOKER Foto: Erich Häfele

Klimabeirat will Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit in Hamburg

Das Gremium bezeichnet den Verkehr nach einer Sitzung am Donnerstag als eines der Sorgenkinder, wenn es um CO2-Einsparungen geht. (24.11.2022) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 26.05.2023 | 16:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Klimaschutz

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Vor dem HVV-Fahrkartenautomat stehen vier Menschen, um sich ein Ticket zu kaufen. © picture alliance Foto: Chris Emil Janßen

Hamburg: HVV erhöht seine Fahrkartenpreise ab 2025

Viele Einzelfahrkarten sollen etwa 10 Cent teurer werden und die 9-Uhr-Tageskarte soll ihre Zeit-Beschränkung verlieren. mehr