Schiffbauer arbeiten von einer Hubbühne aus an einem Schiffsantrieb. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild Foto: Jens Büttner
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AUDIO: Schiffbau: Wieder mehr Beschäftigte (1 Min)

Schiffbau-Umfrage: Zahl der Beschäftigten im Norden gestiegen

Stand: 30.08.2024 16:41 Uhr

Auf den Werften in den norddeutschen Ländern ist die Zahl der Beschäftigten gestiegen. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Schiffbauumfrage, die die Gewerkschaft IG Metall Küste am Freitag vorgestellt hat.

15.824 Menschen arbeiten aktuell auf den großen Werften zwischen Wismar und Papenburg, das sind 5,3 Prozent mehr als noch im vergangenen Jahr. In Hamburg sind es laut der Umfrage derzeit allein mehr als 1.500 Stammbeschäftigte, dazu kommen Leiharbeiter und Zulieferer. In der Hansestadt liegt der Zuwachs bei knapp sechs Prozent.

IG Metall: "Stabilisierung auf niedrigem Niveau"

Der Trend zeige insgesamt nach oben, das sei allein aber noch kein Grund zur Freude, sagte Heiko Messerschmidt von der IG Metall: "Das ist eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau."

Auftragsbücher bis Ende 2027 gefüllt

Die Aussichten sind laut der Umfrage durchaus positiv: Aktuell sind die Werften zu etwa 86 Prozent ausgelastet, im Durchschnitt sind die Auftragsbücher bis Ende 2027 gefüllt. Neue Aufträge erhoffen sich die Betriebsräte der Werften unter anderem im Marinebereich und aus der Offshore-Industrie.

Allerdings habe der zivile Schiffbau derzeit massive finanzielle Probleme, anders als der Marineschiffbau. Planungssicherheit könnte der Bau von Konverterplattformen für die Energiewende bringen, so die Gewerkschaft. Deutschland benötigt rund 140 Plattformen - jede wird etwa 1,5 Milliarden Euro kosten. Neben der Neptun Werft in Warnemünde könnte auch ThyssenKrupp Marine Systems in Wismar davon profitieren. 

Ausbildungsquote bei fünf Prozent

Sorgen bereitet der Gewerkschaft IG Metall, dass vergleichsweise wenig Ausbildungsplätze angeboten werden, die Ausbildungsquote liegt gerade einmal bei rund fünf Prozent. Gleichzeitig könnten noch nicht einmal alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzt werden.

Der Schiffbau in Deutschland konzentriert sich im Wesentlichen auf drei Werftengruppen: ThyssenKrupp Marine Systems, Meyer und Lürssen. Dort arbeiten den Angaben zufolge mehr als 70 Prozent aller Werftbeschäftigten. Die IG Metall befragt Betriebsräte der deutschen Werften und der maritimen Zulieferindustrie seit 1991 zu Arbeitsbedingungen, zur Auftragslage und zu den Perspektiven in ihren Betrieben.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 30.08.2024 | 13:00 Uhr

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