Pläne für Krankenhausreform: Reaktionen aus Hamburg
Zu wenig freie Betten, zu wenig Personal, drohende Insolvenzen: Bei den Kliniken in Deutschland muss sich dringend etwas ändern. Die Gesundheitsminister und -ministerinnen von Bund und Ländern wollen deshalb bis zum Sommer eine Klinikreform auf den Weg bringen.
Hamburgs neue Gesundheitssenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) begrüßte die Pläne. Sie nannte die Bund-Länder-Sitzung am Donnerstag "einen guten Auftakt, um weitere notwendige Schritte zur Reform der Krankenhauslandschaft gehen zu können." Bei den Reform-Vorschlägen werde sich die Hansestadt als "Gesundheitsmetropole" besonders engagieren. Schließlich würden die Hamburger Krankenhäuser das Umland mit versorgen, so Schlotzhauer. Und diese besondere Rolle müsse sich in den Reformen auch abbilden.
Schlotzhauer: Versorgung wird unabhängiger von Fallzahlen
Besonders die Pläne für eine neue Krankenhausfinanzierung begrüßte Schlotzhauer. Damit werde die Versorgung unabhängiger von Fallzahlen. Demnach sollen Kliniken nicht mehr nur Fallpauschalen bekommen, sondern auch eine feste Grundfinanzierung. Das soll den Druck senken, möglichst viele Patienten und Patientinnen behandeln zu müssen. Schlotzhauer will aber auch die Kliniken und Arztpraxen besser verzahnen, um Versorgungslücken zu schließen und das Personal in den Kliniken bei der Bürokratie entlasten - damit wieder mehr Zeit für Patientinnen und Patienten bleibe.
Asklepios-Chef: Hier wird eine Chance vertan
Weniger Begeisterung für die Pläne gibt es bei Klinik-Betreiber Asklepios: Einige Kliniken würden durch die Reform wirtschaftlich ausgetrocknet, prophezeit Asklepios-Chef Kai Hankeln auf Nachfrage von NDR 90,3. "Hier wird eine Chance vertan, die Versorgungsstrukturen in Deutschland zum Wohle der Patientinnen und Patienten, aber auch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neu zu ordnen."