Mehr als 1.000 Abschiebungen in Hamburg im vergangenen Jahr
2022 mussten 1.020 Menschen Hamburg unfreiwillig verlassen. Sie wurden in ihre Heimatländer oder in einen Drittstaat abgeschoben. Das ergab eine Anfrage der Fraktion der Linken in der Bürgerschaft beim Senat.
Jeden Tag trifft es mindestens einen Menschen. Zählt man die sogenannten freiwilligen Ausreisen dazu, zu denen Menschen sich entschließen, um einer drohenden Abschiebung zuvor zu kommen, sind sogar täglich fast drei Menschen gezwungen, Hamburg zu verlassen. Darunter auch mehr als 60 schulpflichtige Kinder.
Ähnlich viele Abschiebungen wie 2021
Carola Ensslen von der Linken erfragt beim Hamburger Senat regelmäßig die Zahlen zu Rückführungen. Demnach wurden im vergangenen Jahr 421 Menschen abgeschoben, weitere 599 kamen der gesetzlichen Ausreisepflicht nach. Ähnlich waren die Zahlen 2021 - insgesamt 969 Menschen wurden damals abgeschoben.
Linke: Integration statt Rückführungen stärken
Allein im ersten Halbjahr 2022 scheiterten aber auch knapp 900 Rückführungen, weil Menschen nicht angetroffen wurden, Familienmitglieder fehlten oder weil sie sich widersetzten. Für das zweite Halbjahr fehlen dazu genauen Zahlen. Ensslen meint, dass Zeit und Geld besser in Integration statt in Rückführungen investiert werden sollten.
Unabhängige Beobachter an deutschen Flughäfen
An manchen deutschen Flughäfen, so auch in Hamburg, werden Abschiebungen regelmäßig von einer unabhängigen Person beobachtet. Unnötige Härte sollen öffentlich gemacht werden.