"King" Königsdörffer schießt Spitzenreiter HSV zum Sieg in Magdeburg
Nächstes Topspiel, nächste Topleistung und der nächste Sieg: Zweitliga-Spitzenreiter Hamburger SV hat am Freitagabend beim 1. FC Magdeburg einen verdienten 3:0 (2:0)-Erfolg gefeiert, vor allem dank Ransford-Yeboah Königsdörffer.
Das 4:1 am vergangenen Spieltag zu Hause gegen Fortuna Düsseldorf war schon beeindruckend, der Sieg beim Tabellenvierten Magdeburg stand dem in nichts nach. Läuferisch stark, gut organisiert und zielstrebig im Abschluss präsentierte sich die Mannschaft von Trainer Merlin Polzin. In dieser Form liegen die Hamburger klar auf Aufstiegskurs.
"Das Spiel hat heute perfekt zu mir gepasst, und ich konnte die Räume gut nutzen." HSV-Stürmer Ransford-Yeboah Königsdörffer
Königsdörffer zeigte dabei, dass er mehr sein kann, als ein Ersatz für den gesperrten Davie Selke. Zwei Treffer erzielte der 23-Jährige selbst (9., 53.), das Eigentor zum zwischenzeitlichen 2:0 (15.) erzwang der Deutsch-Ghanaer. "Er hat ein sehr gutes Spiel gemacht - wie die anderen Jungs auch. Es waren sehr schöne Tore", lobte Polzin den Matchwinner. Zum erstaunlich klaren Erfolg seiner Elf sagte der Coach: "Wir haben zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht. Wir mussten dafür aber auch viel investieren, weil der Gegner es uns verdammt schwer gemacht hat."
Glatzel-Comeback nach fünf Monaten
Und Robert Glatzel? Polzin konnte sich den Luxus gönnen, seinen dritten Topstürmer erst spät ins Spiel zu bringen. Er wurde in der 88. Minute für Adam Karabec eingewechselt und feierte knapp fünf Monate nach seinem Sehnenabriss im Übergang von Hüfte zu Oberschenkel ein entspanntes Comeback.
"Es war für mich besonders, wieder dabei zu sein. Mit der Mannschaft in der Kabine zusammen zu sein, nach dem Spiel mit den Fans zu feiern, dazu dann noch die Fans, die bei der Einwechslung meinen Namen gerufen haben - das war sehr emotional", sagte der Routinier.
Balleroberer Reis wieder bärenstark
Dafür hatte zuvor auch "Glatzel-Selke-Ersatz" Königsdörffer gesorgt. Er brachte die Hamburger mit einem strammen Schuss unter die Latte in Führung. Zuvor hatte natürlich Kapitän Ludovit Reis den Ball im Mittelfeld erobert, der wie schon gegen Düsseldorf eine bärenstarke Leistung zeigte.
Beim 2:0 schüttelte Königsdörffer zunächst Magdeburgs Samuel Loric locker ab. Die stramme Hereingabe des 23-Jährigen grätschte Marcus Mathisen dann ins eigene Tor - 2:0 für den HSV nach 15 Minuten, eine beeindruckende Anfangsphase der Hanseaten.
William Mikelbrencis (29.) und erneut Königsdörffer (43.) hätten bereits vor dem Pausenpfiff für die Vorentscheidung sorgen können, doch Dominik Reimann im Magdeburger Tor parierte jeweils stark.
In der zweiten Hälfte spielte der HSV den Sieg im Stile einer Spitzenmannschaft nach Hause. Königsdörffer besorgte mit seinem elften Saisontor (53.) den Endstand, als er bei einem Solo mehrere Magdeburger stehen ließ. In der 68. Minute jagte "King" Königsdörffer noch einen Schuss an den Pfosten. Alles klappte dann doch nicht.
Der Matchwinner war dennoch überglücklich. "Wir haben heute eine starke Leistung gezeigt, sowohl offensiv als auch defensiv haben wir als Team großartig agiert. Ich wusste, dass ich heute die Chance habe, alles zu zeigen, und genau das wollte ich nutzen. Das Spiel hat heute perfekt zu mir gepasst, und ich konnte die Räume gut nutzen. Ich bin froh, dass ich der Mannschaft helfen konnte", erklärte Königsdörffer.
