MSC und Hamburg verfügen über 86 Prozent der HHLA-Aktien

Stand: 23.11.2023 17:52 Uhr

Die Schweizer Reederei MSC ist bei ihrem geplanten Einstieg bei der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) einen großen Schritt vorangekommen. Zum Ende der regulären Angebotsfrist haben MSC und die Stadt Hamburg bereits mehr als 86 Prozent der Aktien des Hafenbetreibers. Jetzt beginnt die nächste Runde.

Wichtig ist die Marke von 90 Prozent, die MSC und Stadt gemeinsam haben. Dann nämlich könnten die verbliebenen Aktionärinnen und Aktionäre aus dem Unternehmen gedrängt werden. Stadt und MSC könnten die HHLA gemeinsam und ohne Mitsprache anderer Anteilseigner kontrollieren.

Nächste Frist endet am 7. Dezember

Zwei weitere Wochen haben die verbliebenen Aktionärinnen und Aktionäre nun Zeit, das MSC-Angebot anzunehmen. Die Frist endet am 7. Dezember. Die Reederei bietet 16,75 Euro pro Anteil, etwas mehr als die Papiere derzeit an der Börse wert sind. Die Stadt Hamburg und die weltgrößte Linienreederei wollen die HHLA künftig als Gemeinschaftsunternehmen führen, an dem MSC maximal 49,9 Prozent und die Stadt 50,1 Prozent halten soll.

Hapag-Lloyd: Hamburg auch in Zukunft wichtiger Standort

Die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd plant unterdessen nicht mehr, in größerem Stil Ladung aus Hamburg abzuziehen. Das hatte Hapag-Lloyd-Chef Rolf Habben Jansen angedeutet, kurz nachdem MSC seinen Einstieg bei der HHLA angekündigt hatte. Jetzt sagt er: Hamburg werde auch in Zukunft ein wichtiger Standort bleiben. Auch am HHLA-Terminal in Altenwerder will das Unternehmen vom Ballindamm weiter beteiligt bleiben - selbst nach einem Einstieg des Konkurrenten MSC.

Weitere Informationen
Blick auf den HHLA Containerterminal am Burchardkai im Hamburger Hafen. © IMAGO / Chris Emil Janßen Foto: Chris Emil Janßen

MSC-Einstieg bei Hamburgs Hafenbetreiber HHLA: Fragen und Antworten

Wer sind HHLA und MSC? Was verspricht Hamburg sich vom Verkauf städtischer Anteile an die Reederei? Welche Bedenken gibt es? mehr

Jana Kamischke vom HHLA-Betriebsrat. © NDR Foto: Screenshot

Hafenbetreiber HHLA will Betriebsrätin nun doch nicht kündigen

Nachdem sie mehrfach gegen den MSC-Deal protestiert hatte, wollte die Hamburger Hafen und Logistik AG sie zunächst rauswerfen. (22.11.2023) mehr

Hunderte Beschäftigte der HHLA demonstrieren gegen den geplanten Teilverkauf des Hafenbetreibers an die Reederei MSC auf dem Hamburger Rathausmarkt. © NDR Foto: Kai Salander

Demonstration gegen geplanten Teilverkauf der HHLA an MSC

Beschäftigte des Hafenbetreibers und die Gewerkschaft ver.di protestieren auf dem Hamburger Rathausmarkt gegen den Einstieg der Schweizer Reederei. (11.11.2023) mehr

Arbeiter stehen vor dem Werkstor des Hafenbetreibers HHLA. © NDR Foto: Peter Kleffmann

Nach HHLA-Protesten: Betrieb am Burchardkai läuft wieder

Hafenmitarbeitende hatten aus Protest gegen den geplanten Teilverkauf an MSC die Arbeit niedergelegt. Die HHLA erteilte Abmahnungen. (09.11.2023) mehr

Nach einer Demonstration gegen den Verkauf von HHLA-Anteilen steht ein Schild mit der Aufschrift "Unser Hafen - Nicht Euer Casino" am Rathausmarkt. © picture alliance/dpa Foto: Bodo Marks

HHLA-Konzernbetriebsrat klar gegen Einstieg der Reederei MSC

Bei einem Einstieg von MSC bei der HHLA würden die Risiken die Chancen bei Weitem übersteigen. Es könnte weitere Protestaktionen geben. (03.11.2023) mehr

MSC-Chef Soren Toft steht vor einem Logo der Reederei. © Screenshot

MSC-Chef Toft reagiert auf Kritik an Hamburger HHLA-Deal

Im Interview mit NDR 90,3 und dem Hamburg Journal sichert Soren Toft zu, dass alle aktuell bestehenden Arbeitnehmerrechte erhalten bleiben. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 23.11.2023 | 17:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Hamburger Hafen

Mehr Nachrichten aus Hamburg

St. Paulis Jackson Irvine (r.) ist enttäuscht. © Witters/UlrichHufnagel

Schwacher FC St. Pauli verliert 0:2 bei Borussia Mönchengladbach

Die offensiv insgesamt harmlosen Hamburger bleiben nach der zweiten Bundesliga-Niederlage in Folge auf dem Relegationsplatz. mehr