Schüler sitzen vor einem Laptop. © picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Timothy D. Easley Foto: Timothy D. Easley

Künstliche Intelligenz: Schülerkammer fordert Reform des Unterrichts

Stand: 05.06.2023 09:41 Uhr

Künstliche Intelligenz ist aus dem Schulalltag schon jetzt nicht mehr wegzudenken - das sagt die Schüler:innenkammer Hamburg und fordert eine Reform des Unterrichtens und des Lernens. Aus Sicht der Schülervertretung lassen sich nur so die Chancen von Programmen wie ChatGPT richtig nutzen.

Bei den Abitur-Prüfungen in Hamburg haben Schülerinnen und Schüler offenbar mithilfe von Künstlicher Intelligenz geschummelt. Die Verdachtsfälle haben eine bundesweite Diskussion darüber ausgelöst, wie Schulen mit dem Thema umgehen sollen.

Mit ChatGPT weniger Auswendiglernen?

Malik Sauerbeck, Vorsitzender der Schüler:innenkammer, meint: Gerade Klausuren und Frontalunterricht seien vor dem Schummeln mithilfe von Künstlicher Intelligenz nicht sicher. Er fordert eine grundlegende Reform: "Weg vom Auswendiglernen und hin zu den Fähigkeiten, die wir alle in der Zukunft brauchen. Explizit reden wir da vom kreativen und kritischen Denken sowie davon, dass wir Künstliche Intelligenz nicht nutzen, um uns selbst zu ersetzen, sondern als Ergänzung, um daran zu wachsen und besser lernen zu können."

KI kann bei mündlichem Abi unterstützend eingesetzt werden

Für die mündlichen Abitur-Prüfungen Ende Juni dürfen Schülerinnen und Schüler Künstliche Intelligenz nutzen - um sich vorzubereiten und an Präsentationen zu arbeiten. Wenn sie das ausdrücklich als Quelle angeben. Das sieht die Schüler:innenkammer als Schritt in die richtige Richtung.

"Die Büchse der Pandora ist geöffnet. Verbote sind zwecklos: Wer jetzt panisch versucht, ChatGPT zu verbieten, wird scheitern", so Sauerbeck. Die Möglichkeiten würden weiter zunehmen. "Natürlich darf das Wort von Künstlichen Intelligenzen nicht einfach unhinterfragt übernommen werden. Die Prüfung der von ChatGPT mit großer Selbstsicherheit präsentierten Fakten und Quellen ist nach wie vor erforderlich." So würden die Schülerinnen und Schüler auch lernen, sich mit der Vorarbeit der Künstlichen Intelligenz kritisch auseinanderzusetzen.

Weitere Informationen
Frauke Reinig spricht den Hamburg Kommentar über Künstliche Intelligenz in Hamburgs Schulen. © NDR/Screenshot

Kommentar: Schulbehörde braucht Nachhilfe beim Thema KI

Künstliche Intelligenz (KI) ist ein großes Thema an Hamburgs Schulen. Am richtigen Umgang damit muss die Schulbehörde noch arbeiten, meint Frauke Reinig. (27.05.2023) mehr

Ein Schüler benutzt ein Smartphone unter dem Tisch. © picture alliance / PantherMedia

Abitur in Hamburg: Künstliche Intelligenz zum Schummeln genutzt

Nach Informationen von NDR 90,3 wurden einzelne Abiturienten beim Verwenden einer Chatsoftware während der schriftlichen Klausuren erwischt. (25.05.2023) mehr

Auf einem Bildschirm ist das Programm ChatGPT geöffnet. © Screenshot

Künstliche Intelligenz: Wie gehen Hamburgs Schulen mit ChatGPT um?

Nach Angaben der Schulbehörde sollen verstärkt Leistungen bewertet werden, die Schülern zweifelsfrei zugeordnet werden können. (17.04.2023) mehr

Eine Schulklasse schaut in einem Klassenzimmer auf einen Bildschirm. © Screenshot

ChatGPT: Wie beeinflusst das neue Programm die Schulen?

Das auf Künstlicher Intelligenz basierende Programm ist ein großes Thema bei Schülern und Lehrern. Wie soll man damit umgehen? (09.02.2023) mehr

Auf einem Smartphone wird die Software ChatGPT angezeigt. Der Chatbot beruht auf künstlicher Intelligenz. © picture alliance / NurPhoto Foto: Jonathan Raa

ChatGPT - wichtige Fragen und Antworten zur KI-App

Viele Menschen nutzen die Künstliche Intelligenz von ChatGPT. Welche Chancen bietet sie? Wo liegen Risiken? Was kann ChatGPT-4? mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 05.06.2023 | 06:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

ChatGPT

Schule

Künstliche Intelligenz (KI)

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Die Tür zu einem Herren-WC im Hamburger Strafjustizgebäude ist mit Flatterband abgesperrt. © Screenshot

Strafjustizgebäude marode: Hamburgischer Richterverein schlägt Alarm

Im Strafjustizgebäude am Hamburger Sievekingplatz fühlen sich die Bediensteten nicht mehr wohl. Das Gebäude hat große Mängel. mehr