Künstliche Intelligenz: Schülerkammer fordert Reform des Unterrichts
Künstliche Intelligenz ist aus dem Schulalltag schon jetzt nicht mehr wegzudenken - das sagt die Schüler:innenkammer Hamburg und fordert eine Reform des Unterrichtens und des Lernens. Aus Sicht der Schülervertretung lassen sich nur so die Chancen von Programmen wie ChatGPT richtig nutzen.
Bei den Abitur-Prüfungen in Hamburg haben Schülerinnen und Schüler offenbar mithilfe von Künstlicher Intelligenz geschummelt. Die Verdachtsfälle haben eine bundesweite Diskussion darüber ausgelöst, wie Schulen mit dem Thema umgehen sollen.
Mit ChatGPT weniger Auswendiglernen?
Malik Sauerbeck, Vorsitzender der Schüler:innenkammer, meint: Gerade Klausuren und Frontalunterricht seien vor dem Schummeln mithilfe von Künstlicher Intelligenz nicht sicher. Er fordert eine grundlegende Reform: "Weg vom Auswendiglernen und hin zu den Fähigkeiten, die wir alle in der Zukunft brauchen. Explizit reden wir da vom kreativen und kritischen Denken sowie davon, dass wir Künstliche Intelligenz nicht nutzen, um uns selbst zu ersetzen, sondern als Ergänzung, um daran zu wachsen und besser lernen zu können."
KI kann bei mündlichem Abi unterstützend eingesetzt werden
Für die mündlichen Abitur-Prüfungen Ende Juni dürfen Schülerinnen und Schüler Künstliche Intelligenz nutzen - um sich vorzubereiten und an Präsentationen zu arbeiten. Wenn sie das ausdrücklich als Quelle angeben. Das sieht die Schüler:innenkammer als Schritt in die richtige Richtung.
"Die Büchse der Pandora ist geöffnet. Verbote sind zwecklos: Wer jetzt panisch versucht, ChatGPT zu verbieten, wird scheitern", so Sauerbeck. Die Möglichkeiten würden weiter zunehmen. "Natürlich darf das Wort von Künstlichen Intelligenzen nicht einfach unhinterfragt übernommen werden. Die Prüfung der von ChatGPT mit großer Selbstsicherheit präsentierten Fakten und Quellen ist nach wie vor erforderlich." So würden die Schülerinnen und Schüler auch lernen, sich mit der Vorarbeit der Künstlichen Intelligenz kritisch auseinanderzusetzen.