Karstadt-Gebäude in Harburg ist verkauft
Was wird aus dem ehemaligen Karstadt-Gebäude in Hamburg-Harburg? Momentan ist das noch offen. Was aber schon feststeht: Die leer stehende Immobilie gehört jetzt der Stadt.
Kurz vor Ostern fand in der Sache der Notartermin statt. Das bestätigte eine Sprecherin der Finanzbehörde NDR 90,3. Zuvor hatte das "Hamburger Abendblatt" berichtet. Damit ist die Hängepartie nun vorbei. Vor gut einem halben Jahr hatte die Finanzbehörde von dem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht, um das Gebäude zu kaufen. Doch dann geriet das Ganze ins Stocken, weil dem Eigentümer der Preis zu niedrig war. Jetzt gab es doch eine Einigung, worüber sich auch Frank Richter freut. Der SPD-Politiker ist Vorsitzender des Stadtentwicklungsausschusses in Harburg. Denn jetzt kann die Phase für eine Zwischennutzung der Immobilie starten.
Verschiedene Ideen für Zwischennutzung
Sowohl die Parteien als auch Bürgerinnen und Bürger hatten in den vergangenen Monaten verschiedene Ideen dazu eingebracht. Richter favorisiert eine sozio-kulturelle Nutzung. Sollte das Gebäude nur zum Teil abgerissen werden, könnten zum Beispiel die Bücherhalle und die Volkshochschule dort einziehen. Auch eine Zwischennutzung wie im ehemaligen Karstadt-Sport-Gebäude in der Mönckebergstraße ist denkbar: Das Jupiter ist Deutschlands größte innerstädtische Zwischennutzungsfläche für Kreative. Aber auch Wohnungen in den oberen Stockwerken sind im Gespräch, dafür müsste - je nach Konzept - aber das Planrecht geändert werden.
Langfristige Pläne für Gebäude fehlen noch
In wenigen Wochen wird schon eine erste Änderung an dem ehemaligen Karstadt-Gebäude sichtbar, dann werden an den Schaufenstern Folien angebracht - mit Motiven zur Geschichte Harburgs und zu Sehenswürdigkeiten. Insgesamt werde es 42 Folien geben, sagte Antonia Marmon, Geschäftsführerin von Harburg Marketing. Was aus dem Gebäude langfristig wird, ist bislang noch offen. Letztlich kommen zwei Optionen in Frage: ein Abriss und danach ein Neubau oder das bestehende Gebäude wird umgebaut.
Erneuter Insolvenzantrag von Galeria Karstadt Kaufhof
Seit dem Jahr 2020 mussten vier Galeria-Kaufhäuser ihre Pforten schließen - neben dem in Harburg auch die in Bergedorf, Wandsbek und in der Innenstadt. Und die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof hatte im Januar erneut einen Insolvenzantrag gestellt. In Hamburg waren davon noch drei Standorte betroffen. In den Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof in der Mönckebergstraße, in Eimsbüttel und im Alstertal-Einkaufszentrum ging der Verkauf - wie an den übrigen Standorten den Warenhauskonzerns in Deutschland - unverändert weiter. Auch beim Onlinehandel änderte sich nichts. Die Insolvenz hatte sich abgezeichnet, weil Galeria Karstadt Kaufhof zum Firmengeflecht des insolventen Signa-Immobilienkonzerns von René Benko gehört.