Internationale Nachhaltigkeitskonferenz in Hamburg hat begonnen
Im Rathaus hat Bundeskanzler Olaf Scholz die erste internationale Nachhaltigkeitskonferenz in Hamburg eröffnet. Die 1.600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus mehr als 100 Ländern, darunter sind auch mehrere Staats- und Regierungschefs.
Armut, soziale Ungleichheit, Klimawandel und fehlende Bildung: Globale Probleme ließen sich nur gemeinsam angehen, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz bei der Eröffnung. "Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Ländern, in denen die Ungleichheit zunimmt. Die fünf reichsten Männer der Welt haben ihr Vermögen seit 2020 von 405 Milliarden US-Dollar auf 869 Milliarden mehr als verdoppelt."
Hamburger Nachhaltigkeitskonferenz soll Tempo erhöhen
Die Weltgemeinschaft hinke beim Plan hinterher, die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, die 2015 von den Vereinten Nationen vereinbart worden sind, so Achim Steiner, Chef des UN-Entwicklungsprogramms UNDP. Durch die Hamburger Nachhaltigkeitskonferenz soll wieder mehr Tempo gemacht werden. "Es war uns von Anfang an ein zentrales Anliegen auch die Vertreter der Wirtschaft hier zu haben, nicht nur der Technologie, auch der Versicherungswirtschaft sowie der Landwirtschaft - dem ganzen Ernährungssystem, das uns sozusagen am Leben hält weltweit."
17 Nachhaltigkeitsziele bereits 2015 beschlossen
Wie können weltweit Armut und Hunger bekämpft werden? Wie lassen sich die ehrgeizigen Klimaschutzziele der Vereinten Nationen umsetzen? Wie können sich auch Menschen in weniger entwickelten Teilen der Erde bilden? Auf insgesamt 17 Nachhaltigkeitsziele haben sich die UN-Mitgliedsstaaten 2015 verständigt.
Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele schleppend
Die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele lasse zu wünschen übrig, sagt Jochen Flasbarth, Entwicklungsstaatssekretär der Bundesregierung. Deshalb die Idee für die Hamburg Sustainability Conference (HSC), zu der neben der Bundesregierung unter anderem das UN-Entwicklungsprogramm UNDP, der Hamburger Senat und die Umweltstiftung Michael Otto eingeladen haben. Neben der Politik sind auch viele Wirtschaftsmanagerinnen und -manager sowie zivilgesellschaftliche Organsationen vertreten.
Ein Schwerpunkt ist laut Flasbarth, wie zum Beispiel Billionen-Summen bereitgestellt werden können, die für den weltweiten Umbau der Energieversorgung ohne fossile Brennstoffe benötigt werden. Außerdem sollen bereits am Montag erste konkrete Vereinbarungen unterzeichnet werden, zum Beispiel bezüglich der grünen Schifffahrt.
Nachhaltigkeitskonferenz in Hamburg künftig jährlich
Insgesamt dauert das Treffen in der Hamburger Handelskammer zwei Tage. Die Nachhaltigkeitskonferenz soll künftig jedes Jahr in der Hansestadt stattfinden. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sieht dabei die Münchner Sicherheitskonferenz als Vorbild.