Die Worte Hass und Hetze liegen ausgedruckt auf einer Computertastatur. © ZB Foto: Sascha Steinach
Die Worte Hass und Hetze liegen ausgedruckt auf einer Computertastatur. © ZB Foto: Sascha Steinach
Die Worte Hass und Hetze liegen ausgedruckt auf einer Computertastatur. © ZB Foto: Sascha Steinach
AUDIO: Durchsuchungen wegen Hass und Hetze (1 Min)

Hasskriminalität: Auch Hamburger Wohnungen durchsucht

Stand: 06.06.2024 12:31 Uhr

Hass und Hetze im Netz nehmen zu. Am Donnerstagmorgen ist die Polizei bundesweit gegen Verfasserinnen und Verfasser solcher Postings vorgegangen. Laut Bundeskriminalamt wurden mehr als 70 Wohnungen durchsucht und viele Beschuldigte vernommen. In Hamburg wurden laut Polizei fünf Wohnungen in mehreren Stadtteilen durchsucht.

Demnach sind ein 46-Jähriger aus Ohlsdorf, ein 76-Jähriger aus Hamm und ein 53-Jähriger aus St. Pauli jeweils verdächtig, im Internet volksverhetzende und rechts-ideologische Inhalte verbreitet zu haben. Insgesamt rechnen die Ermittlerinen und Ermittler mehr als die Hälfte der Hass-Postings, um die es bei den bundesweiten Durchsuchungen ging, dem rechten Spektrum zu. Darin tauchen volksverhetzende Inhalte auf, ebenso wie Hakenkreuze und andere NS-Symbole.

Bilder und Hass-Postings in Online-Netzwerken

Aber auch aus anderen Bereichen gab es Hass-Postings. Ein 18-Jähriger aus Bahrenfeld soll Bilder im Zusammenhang mit einer verbotenen ausländischen Organisation in Online-Netzwerken hochgeladen haben. Ein 46-Jähriger aus Dulsberg steht den Angaben nach wegen Billigung links-ideologischer Straftaten im Internet unter Verdacht. Laut Polizei handelte es sich um voneinander unabhängige Ermittlungsverfahren.

Ermittler stellen Luftgewehr und Machete sicher

Als Beweismittel wurden in allen Fällen Datenträger sichergestellt, überwiegend handelte es sich dabei um Handys. In der Wohnung des 46-jährigen Ohlsdorfers stellten die Einsatzkräfte darüber hinaus Waffen sicher. Sie fanden unter anderem eine Schreckschusswaffe, ein Luftgewehr, eine Machete, ein Langmesser und eine Armbrust. Die gemeinsam vom Landeskriminalamt und der Staatsanwaltschaft geführten Ermittlungen dauern den Angaben zufolge an.

Bei Hass-Postings Anzeige erstatten

Weil die Zahl der Hass-Postings zunimmt und diese ein Nährboden beispielsweise für Radikalisierung sind, bittet die Polizei die Bevölkerung um Unterstützung. Wer im Netz auf entsprechende Postings stößt oder selbst Opfer wird, sollte das bei der nächsten Dienststelle anzeigen. Darüber hinaus gibt es in einigen Bundesländer Internetportale, über die solche Straftaten auch anonym angezeigt werden können. In Hamburg ist das seit Ende 2022 möglich.

Weitere Informationen
Hände tippen etwas auf einer Computertastatur. © photocase.de Foto: PolaRocket

Hass im Netz: Fünf Wohnungen in Niedersachsen durchsucht

Einsätze gab es etwa in Rosdorf, Herzberg und Osterode. Dabei wurden Computer und Smartphones beschlagnahmt. mehr

Auf dem Bildschirm eines Smartphones sieht man die Hashtags Hass und Hetze in einem Twitter-Post. © picture alliance/dpa Foto: Fabian Sommer

Hohe Dunkelziffer bei Hassverbrechen in Hamburg

Beschimpfungen, Bedrohungen oder Angriffe zählen zur Hasskriminalität - und werden oft nicht angezeigt. Das zeigt eine Studie. (16.02.2024) mehr

Eine Person hält bei der CSD-Demo in Hamburg ein Schild mit der Aufschrift "Hass macht hässlich". © picture alliance/dpa Foto: Georg Wendt

Hasskriminalität: Zahl der Anzeigen in Hamburg deutlich gestiegen

539 Mal haben Menschen 2023 Anzeige erstattet, weil sie wegen ihres Glaubens, ihrer Hautfarbe oder sexuellen Orientierung bedroht oder geschlagen wurden. (02.02.2024) mehr

Ein Mann sitzt vor einem Laptop und hält sich die Hände vor das Gesicht. © picture alliance/dpa/dpa-tmn Foto: Christin Klose

Gegen Hass und Hetze im Internet: Bürgerportal in Hamburg

Beleidigungen, Bedrohungen und Volksverhetzung: In Hamburg können Betroffene jetzt Fälle von Hasskriminalität im Internet online melden. (06.12.2022) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 06.06.2024 | 14:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Ein Riss ist in der Außenfassade zwischen der West- und Südseite der Hauptkirche St. Michaelis in Hamburg zu sehen. © dpa Foto: Gregor Fischer

Schäden am Hamburger Michel sind größer als vermutet

Die Hamburger Hauptkirche ist eine Dauerbaustelle. Und nun sind bei aktuellen Arbeiten noch mehr Schwachstellen entdeckt worden. mehr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?