Hände tippen etwas auf einer Computertastatur. © photocase.de Foto: PolaRocket

Hass im Netz: Fünf Wohnungen in Niedersachsen durchsucht

Stand: 06.06.2024 15:12 Uhr

In Niedersachsen wurden am Donnerstag fünf Wohnungen durchsucht sowie Computer, Smartphones und Tablets beschlagnahmt. Hintergrund ist ein bundesweiter Aktionstag gegen politische Hasspostings.

Durchsuchungen gab es unter anderem in Rosdorf, Herzberg und Osterode (Landkreis Göttingen), wie die Staatsanwaltschaft Göttingen mitteilte. Bei den strafbaren Postings geht es den Ermittlern zufolge um antisemitische, volksverhetzende, ausländerfeindliche oder auch frauenfeindliche Inhalte. Zudem hätten die laufenden Verfahren das Verwenden von Hakenkreuzen oder anderer NS-Symbolik zum Inhalt. Einige der Verdächtigen hätten die Onlinebeiträge direkt gestanden und gelöscht, hieß es. Bundesweit wurden mehr als 70 Wohnungen durchsucht, darunter auch in Hamburg.

Videos
Ein Hacker mit Sonnenbrille in einem dunklen Raum vor einem Rechner © Screenshot
1 Min

Justizministerin will härteres Gesetz gegen Cybermobbing

Personengruppen, die Menschen über das Internet terrorisieren, sollen leichter ermittelt und bestraft werden können. (04.06.2024) 1 Min

Behrens: Online-Hass ist Nährboden für Straftaten

Im Fall von Verurteilungen drohen den Verdächtigen Geldstrafen, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Göttingen. Bei Volksverhetzung liege diese demnach bei 90 Tagessätzen, was in etwa drei Monatsgehältern entspreche. "Wir müssen zunehmend feststellen, dass der Hass im Netz den Nährboden für Straftaten auf der Straße bildet", sagte Innenministerin Daniela Behrens. Die SPD-Politikerin betonte: Das Netz sei kein rechtsfreier Raum, und wer Hassbotschaften poste, der müsse damit rechnen, dass die Polizei vor der Tür steht. Bei Bedrohungen oder Beleidigungen seien die Grenzen der Meinungsfreiheit erreicht, so Behrens.

Weitere Informationen
Grünen-Politiker Marcel Spittel neben einem Wahlplakat. © Screenshot

Gewalt gegen Politiker: Plakatieren mit mulmigem Gefühl

Politiker der CDU und der Grünen in Neubrandenburg berichten von Drohungen und Pöbeleien im Wahlkampf. Sie haben Angst - und hängen Plakate besonders hoch. (22.5.2024) mehr

Ein Schild mit der Aufschrift "Landeskriminalamt Niedersachsen" ist im Eingangsbereich der Behörde zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Moritz Frankenberg

LKA: Fast jeder zweite Befragte ist Opfer von Hasskriminalität

Wie eine Studie zeigt, leiden nicht nur die direkten Opfer, sondern ganze Gruppen noch lange unter diesen Straftaten. (15.05.2024) mehr

Die Niedersächsische Landesschulbehörde und das Landeskriminalamt beraten sich am 18.09.2019 in Hannover zum Thema Cybermobbing unter Schülern. © dpa-Bildfunk Foto: Oliver Berg

Hetze im Internet: Mehr Anzeigen wegen Hasskriminalität

Bei der Zentralstelle zur Bekämpfung von Hass im Netz steigen die Fallzahlen. Die Ermittler werten das positiv. (21.02.2024) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Braunschweig | 06.06.2024 | 13:30 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Computer

Mehr Nachrichten aus der Region

Eine Seniorin telefoniert mit einem schnurlosen Festnetztelefon. © picture alliance/dpa Foto: Karl-Josef Hildenbrand

Schockanruf bei 83-Jähriger: Mindestens 100.000 Euro Schaden

Die Masche: Ein Angehöriger habe einen tödlichen Unfall verursacht. Die Frau aus Wolfenbüttel solle eine Kaution zahlen. mehr

Aktuelle Videos aus Niedersachsen