Hohe Dunkelziffer bei Hassverbrechen in Hamburg
In Hamburg gibt es offenbar eine hohe Dunkelziffer bei den sogenannten Hassverbrechen. Dabei werden Menschen beschimpft, bedroht oder angegriffen, nur weil sie einer bestimmten Gruppe angehören.
Von Diskriminierung berichten viele Menschen, die ausländisch aussehen oder eine andere Sprache sprechen, die als Muslime oder Juden zu erkennen sind oder die offen homosexuell oder als Transgender auftreten. Bei Beleidigungen, Bedrohungen oder körperlichen Angriffen wäre das sogar eine Sache für die Justiz. Doch die Polizei erfährt nur von einem kleinen Teil der Fälle - mehr als 80 Prozent werden nicht angezeigt. Das hat jetzt eine Studie der Polizeiakademien Hamburg und Niedersachsen ergeben, die dieses Dunkelfeld beleuchtet.
Viel Gewalt gegen Homosexuelle und Transmenschen
Dabei zeigt sich unter anderem, dass Transmenschen oder homosexuelle Menschen in Hamburg besonders von Gewalt betroffen sind. Jede vierte Person aus dieser Gruppe gab an, schon Opfer eines sexuellen Übergriffs geworden zu sein. Und fast 60 Prozent der befragten Politiker und Politikerinnen berichten von Beleidigungen oder Bedrohungen wegen ihrer Tätigkeit. Die Folgen sind dramatisch, denn ein großer Teil der Opfer fühlt sich unsicher, zieht sich zurück und verliert Vertrauen in die Institutionen des Staates.